WalliserditschWörter mit «B, P»

Glossar B & P

Walliserditschi Weerter mit «B» und «P»

Baarma, f; Futterkrippe [Id. 1/249; Gr 15]

Baarmubodo, m; Krippenboden

Baarmuloch, n; Krippenloch

Baarmusatz, m; Krippenfundament

Baarmustutt, f; Krippenpfosten

Baaru, N. f; Futterkrippe [Id. 1/249]

bääbinu, V, intr.; mit Puppen spielen

Bacherloo, N. m.;  Bäckerlohn, Lohn des Bäckers oder der Gehilfen für das Backen [Id. 3/1291]

Bacheta, N. f.; Backete, Brotladung im Ofen, 50 bis 60 Brote [Id. 4/961 und Gr. 33]

Bachgäälta, N. f.; Backzuber, Gelte; vgl. Müelta; kleine Backmulde [Id. 4/215;W. 551]

Bachhüss, N. n.; Backhaus; vgl. Bachhiischi, Bachofo, Cholera; das Backhaus war sehr oft ein freistehendes Gebäude im Besitz einer Genossenschaft, eines Weilers (Fraktion) oder einer Gemeinde. [Id. 2/1719 und SDS VII/99]

Bachholz, N. n.; Backholz,Holz zum Heizen des Backofens [Id. 2/1255]

Bachmäll, N. n.; Backmehl; vgl. Püürumäll; eine etwas schwärzere Sorte, die man im Haushalt zum Backen verwendete.[Id. 4/221]

Bachmäscher, N. m.; Bauchgrimmen, Koliken beim Verzehr von frischem Brot [Id. 4/503]

Bachmüelta, N. f.; Backtrog; vgl. Müelta [Id. 4/215]

Bachofo, N. m.; Backofen; 1. teilweise Ausdruck für die ganze Anlage (überdachter Ofen oder sogar für das Backhaus); 2. der Ofen zum Brotbacken [Id. 1/112 und SDS VII/99]

Bachofuwäärchzig, N. n Backofenwerkzeug, vgl. Wäärchzig 

Bachstuba, N. f.; Backstube,Vorbereitungs- und Teigraum [Id. 10/1137 und SDS VII/103]

Bachtrogg, N. f.; Backtrog; vgl. Müelta [Id. 4/215]

bachu,V. tr.; backen, Brot backen; vgl. Brootbachu; 1. Brot; 2. grundsätzliches Backen, z. B. Chüecho, Cholera [Id. 4/956; SDS, VII/98]
Bäckertschifra, f Brottragkorb; vgl. Broottschifra [SDS ,VII/72]

Badzimmer, n; Badezimmer

Bäich, m; Bank

Bääjo, N. m.; vgl. auch Pääjo; Zapfen, Tann-, Lärchen-, Arvenzapfen [Id. 4/1102; IA, I/1977, 41]

Bänz, m; Bänzji, n; junges Schaf, Lamm

Band, n; 1. Band, 2. Bindebalkenkranz

Bannjeri, f; Kuhglocke, Kuhtreichel (aus dem Val de Bagne, VS, CH)

Bad, n; Bad, Badezimmer

Barri, N. f.; Krach, Lärm, kurz, laut, explosionsartig; schoo um Füüfi ischt di Barri gangu, schon um fünf Uhr ging der Krach (Böllerschuss, Schuss) los [vgl barren Id. 4/1443]

barru, V. intr. auch barrinu; krachen, lärmen; [Id. 4/1443; IA, I/1977, 41]

Batilla, N. f; Dim. Batilli; Trinkgefäss aus Holz mit Trinkloch auf der Stirnseite [Id. 4/1805; IA I/1976, 38]

Bätthüss, n; Gotteshaus, Kirche, Kapelle, Bethaus

Bättuliitu, N. n.; Beruf, Angelusgeläute [3/1506]

beet, beit, beidi, Pronominaladj.; beide [Id. 4/1018]

Beichja, N. f.; Spieltierchen aus Rinderknochen [Rübel, 20]

Beihüss, n; Beinhaus

beitu, V. intr.; warten [Id. 4/1846]

Beizi, M. f.; 1. Beize, Wein- und Gewürzmarinade für Wild oder Sauerbraten; 2. Locknahrung für Wild, z.B. Fugsbeizi; 3. gelblicher Ausfluss beim Vieh [Id. 4/1985]

beizu, V. tr.; 1. beizen, würzen, in Wein einlegen; 2. eine Falle stellen [Id. 4/1981]

Bennil, N. m.; (auch Bännil) 1. Band, Ausdehnungsbezeichnung "schmal", an Bennil Land, ein schmales Band Land; der Acher ischt nummo so an Bennil, der Acker ist nur ein so schmales Band; 2. Bändel, är het d Schüobennil nit gheftot, er hat die Schuhbändel nicht gebunden [Id. 4/1334]

Beto(n), N. m.; Beton

Beto(n)müüra, N. f; Betonmauer

Beto(n)wand, N. f; Betonwand

Bett, n; Bett,Viehläger

Bettholz, n; Viehlägerendbalken, Grabenbalken

Bianggi, N. n.; Übername für die Italiener (beim Bau des Simplontunnels kamem viel italienische Bauarbeiter aus dem benachbarten Bognancotal, vgl. Haso, Tschingg

Bidlil, N. m.; Bauch, Wanst bei Mensch und Tier [Id. Budel 4/1035]

Bicki, N. f; Steinpflaster, Pflästerung [Id. 4/1121]

bicku, V. intr.; bücken [Id. 4/1141]

bikkinu, V. tr.; pflästern

Biecherschrank, m; Bücherschrank

biegu, V. tr.; biegen; ambri-, ambrüffbiegu, herunter-, hinaufbiegen [Id. 4/1060]

Bielli, N. n.; Beil, [Id. Bd. 4/912]

biezu, V, tr.; nähen

Bierhefi, f; Bierhefe

Biescht, N. m.; Biest, erste Milch nach dem Kalbern [Id. 4/1795]

Bieschttorta, N. f.; Biesttorte [Id. 13/1707]

Biidi, N. n.; Biido, N. m.; kleiner bzw. grösserer Bidon, Eimer; aus dem franz. Bidon; gang holl mer grad as Biidi Wasser, hole mir eine Eimer Wasser [Gr. 36]

Bidil, N. m.; Wanst, Bauch [Id. vgl. Budel II,2; 4/1035]

bidru, V. intr.; gierig, viel trinken, eimerweise, bei heftigem Durst (vgl. Biidi); heint dii hitu Durscht, alli tient bidru und triichu; haben die heute Durst, sie trinken grosse Mengen [Gr. 36, hier gilt das Wort für gierig essen]

Biggsa, N. f.; Büchse, Blechbüchse [Id. 4/1001]

Bikki, N. f.;Strassenpflästerung aus rohen Steinen, Bikkiwägg [Id. 4/1121]

Bikki, N. n.; Becken, Holzbecken [Id. 4/1113]

Biijischwanz, m; Laube, Treppenvorbau

Bildstockji, N. n; Bildstock, Andachtswinkel

Biina, N, f.; Acker, Grundacker, Land welches in der Ebene liegt [Id]

Bindböüm, m; Bindebaum, Bindebalken

Binna, f; Deckenbalken

Binner, m; Binder, Bindbalken oder Bindstein

Bira, N. f; 1. Fruscht, Birne; 2. bildlich Kopf; geschter het är rächt eini uf di Bira percho, gestern hat er tüchtig eins auf die Birne gekriegt [Id. 4/1481]

Bircha, N. f.; Birke [Id. 4/1536]

Birchusaft, N. m.; Birkensaft, Haarwuchsmittel [Id. 16/1826]

Birchuwasser, N. n.; Birkenwasser, Haarwuchsmittel  [Id. 16/1826]

birchinu, V. tr.; Darm oder Fruchtblase herausdrücken [Rübel, S. 32]

birschtu, V. tr.; 1. bürsten; 2. den Beischlaf ausüben [Id. 4/1609]

Birubroot, n; Früchtebrot mit Birnen

Biruschnaps, m; Birnenschnaps

Birusschnitz, m; Birnenschnitz

bischmu, V. intr.; flüstern, halblaut sprechen: är het nummu gibischmot, er hat nur geflüstert [IA, II/1977, 26]

Bissagga, N. f; Stroh-, Laubsack, als Matratze, vom ital. bisaccia = Doppelsack [Id. 4/1700]

biissu, V. tr.; 1. beissen; 2. essen, är het nix z biissu, er hat nichts zum Beissen [Id. 4/1687] vgl. auch, ässu, chnoschlu, frässu, fuudu, ischiebu, habru

Biistall, m; Fensterpfosten

bitriwwu, Adj.; zuverlässig, gut [IA, I/1976, 39]

Bitz, N. m.; 1. ursprünglich Bissen; 2. eine Weile, ein Stück: ich ha an Bitz gnu, ich habe ein kleines Stück genommen [Id. 14/674]

Bläch, n; 1. als Stoffbezeichnung Blech; 2. ein Stück Blech, blechernes Gerät [Id. 5/6]

Blächa, N. f.; Käsetuch, Käsegaze [Id. 4/50]

Blächscheeri, N. f.; Blechschehre, Schehre zum Schneiden von Blech [Id. vgl. Blëch, 5/6]

Blächtiri, f; Blechtüre

Blagg, N. n.; 1. Aas, totes Tier, Luder; 2. unützer Mensch, Lump; äss ischt numm as Blagg, er ist nur ein Lump; We mu niin Maal gitt und ds zäänt Maal nimmt, ischt mu as Blagg; wenn man neun Mal gibt und das zehnte Mal nimmt, ist man ein Lump (Der Gutherzige, der sich klagt, aber in wirklichkeit dumm ist); Der aalt Tagg ischt as Blagg; der alte Tag ist ein Über, zu nichts nutze; (Schmid Volmar: Sprichwort im Walliserdeutschen, S. 126 und 143) [Id. 5/35]

Blattnerchlinga, f; flaches Eisen zum Spalten von Steinblatten

Blattneriisu, N. n; flaches Eisen zum Spalten von Steinblatten (z.B. Schiefer)

Blaatra, N. f.; 1. Blase; 2. blasige Anschwellung der Haus mit oder ohne Flüssigkeit; 3. aufgeblasener Mensch [Id. 5/203]

bleggju, V. intr.; stinken, von Blagg = Aas, vgl. dort

Blockbuww, m; Blockbau, Blockbautechnik

Blockramma, f; Spannbaum

Blockwant, f; Blockwand

Blüemuchischta, f; Blumenkiste, Blumenkasten

Blüemutrogg, m; Blumenkasten

Bodo, m; Boden, Land, Fussboden

Bodustei, m; Bodenstein, Mühlstein

Boguhüeschto, N. m.; Bogenhusten, scherz. für Erbrechen [Id. 2/1767]

Boguschlitto, m; Schlitten, Bogenschlitten, Transportschlitten

Bogutiri, f; Bogentüre, mit Rundbogen

Bomboona, N. f;  Korbflasche, Glasbehälter für Flüssigkeiten, vgl spanisch: bombona oder ital. bombola

Bonschotto, m; kleiner Eisenkeil zum sprengen, spalten von Felsen

Borer, N. m.; Bohrer, spitzes, spiralförmiges Werkzeug zum Bohren von Löchern [Id. 4/1507] Zss. als Bestimmungswort: Betonborer, Iisu-, Metall-, Holz- 

Borrmaschiina, N. f.; Bohrmaschine, Bohrer [Id.  vgl. Borer 4/1507]

boru, V. tr.; 1. bohren, Löcher machen; 2. nachhaltig fragen, forschen; naaboru, nachfragen [Id. 4/1505] Redensart: der Leffil boru, davonlaufen, aus dem Dienst laufen

Böüm, m; Baum

Böüsi, N. n.; Scham, Vagina von Baus = Katze [Id. 4/1665]

Botsch, N. m; Bub, Knabe, Plura: Botsche 

Botscha, f; grosse Murmel, vgl. Mono [Id. 4/1934]

Boozo, N. m.; Geist, Gespenst  [Id. 4/1995; IA, I/1977, 41]

Braachot, N. m.; Brachmonat, Juni [Id. 5/311]

Brächa, N. f.; Kuhgebiss [Id. 5/313]

brämersch, Adj.; Verstärkung im Sinne von sehr, bis zum Letzten: ds Gschirr ischt brämersch voll, das Geschirr ist randvoll [IA, II/1977, 26]

Brand, m; I. Schnaps, Brennereiergebnis; II. Brandzeichen

Brandiisu, n; Brandeisen

Brännchalch, m; Brennkalk

Brännhafo, m; Brennhafen, Schnapsbrennanlage

Brännofo, m; Brennofen, Schnapsbrennanlage

brännu, V. tr.; I. brennen, mit dem Brandeisen kennzeichnen; II. Schnaps brennen

Brantmüüra, f; Brantmauer

Brascht, N. m.; Mangel Sorge, Mühe, Not, Kummer vgl. Bresten: das het deschi soo an Brascht gkchabe, er hat dessen soviel Kummer gehabt [AI II/1977, 26]

brasu, V. intr.; sich beklagen: das frowwi tüet züo brasu, diese Frau beklagt sich ständig [Id. 5/776; AI II/1977, 26]

braatu, V. intr.; 1. braten; 2. schlagen; är het mu an rächtig Butzi gibraatu, er hat ihm einen tüchtigen Hieb verabreicht; 3. furzen [Id. 5/877]

Brätt, N. n.; 1. Brett, Laden; 2. hintere Körperpartie des Rindviehs [Rübel, 18]

Brattig, N. f.; Hauskalender [Id. 5/570]

Breemmi, N. n.; Brombeere, meist nur im Pl. Breemmini [Id. 4/1471; 5/600]

brennjocht, Adj.; Zeichnung am Kopf des Schwarznasenschafs, die schwarzen Flecken um die Augen- und Mundpartie sind nur schwach miteinander verbunden [IA, I/1983, 36]

breschtu, V. reflexiv, sich; Kummer, seelischen Schmerz zeigen: är het sichi deschschi schreckli gibreschtot, vgl. brascht, amprascht [Id. 5/834; IA, I/1978, 40]

briele, V. intr.; brülle, schreien, toben; äss het gibrielet wie am Spiess, er hat wie am Spiess gebrüllt [Id. 5/589; I/1982, S. 36]

Brigi, f; Viehläger, Garbenbühne

Brigiböüm, m; Viehlägerendbalken, Grabenbalken

Brocheta, N. f.; geronnene Milch, mit Käselabe eingedickte Milch, jogurtähnliches Milchgericht [Id. 5/564]

Bromo, N. m.; Zweig: an Bromo Löüp, ein Zweig Laub [IA, II/1977, 26]

Broot, n; Brot

Brootbäich, m; Knetbrett, Knettisch

Brootbrätt, n; Brotbrett

Brootgabilla, f; Traggabel, Broträf, Rückentraggestell

Brootgöüch, m; Puppe, Brotpuppe

Brootheer, N. m; Brotherr, Arbeitgeber, derjenige, der die Arbeiter (Taglöhner, Nachbarn, Hilfspersonal) anstellt und bewirtet [IA  I/1976, 38]

Brootlado, m; Brotbrett, Ablagebrett

Brootleitra, m; Brotleiter, Brotgatter

Brootmannji, m; Brotfigur, Brotpuppe

Brootmüelta, N. f.; Mulde, Holzmulde in der der Brotteig zubereitet wird [Id, 4/216]

Brootnool, m; Brotfigur, Brotpuppe

Brooträff, n; Broträf, Rückentraggestell

Brootrieta, m; Brotleiter, Brotgatter

Brootreiti, f; Brotleiter,  Brotgatter

Brootschnitta, f; Brotscheibe

Brootschüüfla, n ; Brotschaufel, Teigbrettchen

Brootstuba, f; Brotstube, Brotaufbewahrungsraum

Broottampa, f; Brotfigur, Brotpuppe

Broottisch, m; Knetbrett, Knettisch

Broottocha, f; Brotfigur, Brotpuppe

Broottricka, f; Brotlade, Speiseschublade

Broottschifra, f; Brottragkorb, Rückentragkorb

brootu, V. tr.; broten, Brote formen

Bruchsteimüüra, f; Mauer aus gebrochen, behauenen Steinen, manchmal auch als Trockenmauer

Brüüchmilch, f; Brauchmilch, Trinkmilch

Brüeder, N. m.; 1. Bruder; 2. Klosterbruder, nicht zum Priester geweihtes Ordensmitglied; 3. Vereinsmitglied, Mitglied einer Bruderschaft, z.B. Schitzubrüeder, Schützenbruder [Id. 5/413]

Brüederschaft, N. f.; 1. Brüderliches Verhältnis; 2. Innung, Verein; 3. Genossenschaft von Laien zu religiösen Zwecken [Id. 4/424]

Brüüni, Brüüna, N. f.; 1. die Bräune; 2. Braunvieh, wird zwar "braun" genannt ist aber in Wirklichkeit grau [Id. 5/650]

Brunno, N. m; 1. Brunnen, Quelle, 2. Tränke ds Vee zum Brunno triibu, das Vieh zur Tränke führen [Id. 5/653]

Brunnufassig, f; Brunnen-, Quellfassung

Brunnuhüss, n; Brunnenhaus, Viehtränke

Brunnustuba, f; Brunnenstube

Brunz, N. m.; 1. Urin, Harn; 2. Unsinn, vgl. Säich, tüe nit settige Brunz verzellu, erzäle nicht solchen Unsinn [Id. 5/769]

brunzu, V. tr.; brunzen, Wasser lösen, weniger derb für pissen, vgl. auch schiffu, seicku [Id. 5/769]

Brunzloch, n; Urinieröffnung

Bruscht, N. f.; 1. Brust als Körperteil; An rächte Ma mit Froww und Chind het d Haar uff der Brusch und nit uff dum Grint. Ein rechter Mann mit Frau und Kind, hat die Haare auf der Brust und nicht auf dem Kopf SV, Sprichwort) 2. Busen, weibliche Brust [Id. 5/861]

Bruschtchääro, N. m.; Brustkern, der fettgefüllte Teil der Brust beim Rindvieh [Id.3/466]

bscheibu, V. tr.; abdichten, verdichten; tüe abu das Loch bscheibu, dichte dieses Loch ab [IA, I/1983, 37]

Bscheit, N. m; Rat, Nachricht, Mitteilung [Id. 8/211]

Bscheit gää, Nachricht geben, mitteilen [vgl. Id. 8/211]

an Bscheit triichu, Redensart: einen Trinkhalt einlegen [vgl. Id. 8/211;IA, I/1976, 38]

Büebuchammra, f; Knabenstube, -kammer, -zimmer

Büüch, N. m.; Bauch, mier tüet hitu der Büüch wee, mir tut heute der Bauch weh; D Öügu mägunt mee, wa der Büüch. Die Augen mögen mehr als der Bauch (wenn man sich zuviel auf den Teller lädt; SV. Sprichwort, 94) [Id. 4/972]

büüchsch, Adj.; den Bauch betreffen, als Adv. in der stehenden Wendung: zu büüchsch gaa bedeutet euphemistisch auf die Toilette gehen, stuhlen, scheissen: ich manglotti umbidingt z büüchsch z gaa, ich muss dringent auf die Toilette [IA, I/1978, 40]

Büffe, n; Buffet

Buggs, m; Buchs, Nabeloch im Mühlstein

Burgerhüss, n; Burgerhaus

Burggrabo, m; Burggraben

Büro, n; Bureau, Schreibstube

Büüchbecki, f;Waschbottich 57

Büüchhüss, n;Waschhaus,Waschküche

Butzi, N. f.; Schlag, Hieb, vgl. auch Helsi, Hilpi; dem han i an Helsi, an Butzi, an Hilpi la cho, dass er ertischlot ischt, dem habe ich einen Schlag gegeben, dass er ohnmächtig wurde [Gr. 105;IA I/1983, 35]

Büüchi, f;Waschgut, Wäsche

büüchu, V. tr.; waschen, Kleider waschen

Burdi, f; Heuballen, Bürde

Butterfass, N. n.; Butterfass vgl. Äich(u)chibji, Trillfass, Dreefass, Stossfass

Butzi, N. f.; 1. Schlag, Hieb; an Butzi percho, einen Schlag bekommen; 2. Menge, viel; an Butzi Bodo, viel Boden [Id. vgl. Butz 4/2010]

Buww, m; Bau,Mist

Buwwwäärch, n; Bauwerk

P

Päch, N. n.; 1. Pech, Harz, Lartsche, schwarzes Schusterpech, Gummiausschwitzung von Arven, Tannen, Lärchen, wird auch zu Heilzwecken verwendet; 2. Unheil, Schaden, wie im Nhd. "Pech haben" [Id. 4/962]

Pächtüech, N. n.; Pechtuch, heilender Umschlag mit Pech

Päggleta, N. f.; wird fast nur im Pl. Pägglete, gebraucht, kleine Holzteile, Spähne, Holzabfall; beliebt ist der walliserdeutsche Zungenbrecher: an Tschiffreta Pägglete di Tschugglete anbritreellu, ein Kratten voll Holzabfall über das Geröll hinturerlassen, -rollen [IA, I/1980, 43]

Paggo, N. m.; vgl. 1.Baggo, Wange; 2. Backen, Arschbacken [Id. 4/1074]; 3.Viertel eines geschlachteten Tieres [Id. 4/963]

Paläntuschabi, n; gebratene Polenta, Maiskruste [Id. 1/249; Gr 15]

Palggo, m; Fensterladen

Pantli, m; Puppe, Brotpuppe, «Höseler»

Parkettbodo, m; Parkett

Partii, f; Partei, Gruppe

Pätschi, N. f; Menge, viel; an Pätschi, Mengenangabe, Menge, Haufen, ein schönes Quantum viel [Id. vgl. 4/1925b.]

Pätschi, N. n; harter Acker mit wenig Humus [Id. vgl. 4/1927ff.; IA I/1976, 38]

Pfältscha, N. f.; Gertel, Hippe; mit der Pfältscha fäschschu, mit dem Gertel Eschen entasten [Emma Schmid, 1920, Visp]

Pfangilla, N. f.; Käsebruch [Id. 1/717]

Pfanna, f; Pfanne, Kochgeschirr

Pfannudeckil, m; Pfannendeckel

Pfannuloch, n; Pfannenloch, Herdloch

Pfarrhüss, n; Pfarrhaus

Pfarrstuba, f; Pfarrstube

Pfeischter, n; Fenster

Pfeischterbäich, m; Fensterbank

Pfeischterbrätt, n; Fensterbrett, -bank

Pfeischterchritz, n; Fensterkreuz

Pfeischterfries, n; Fensterfries

Pfeischterpalggo, m; Fensterladen

Pfeischterpfoschto, m; Fensterpfosten

Pfeischtersack, N. m.; Haube, einer der vier Mägen der Kuh auch Hültlein, Hüetji [Rübel, 22]

Pfeischterpschlagg, m; Fensterbeschlag

Pfeischterschiiba, f; Fenster-, Glasscheibe

Pfeischtersims, n; Fenstersims

Pfeischtersprossa, f; Fenstersprosse
Pfeischtersturz, m; Sturz, Fenstersturz
Pfetta, f; Pfette, Dachbalken
Pfiifoltra, N. f.; Schmetterling, vgl. auch Figfolter [Id. 1/820] Walser Eigenwort
Pfigger, N. m.; die Murmel, die geworfen, gespickt wird [Id. vgl. 1/715]

pfiggu, V. tr.; mit Daumen und Zeigfinger spicken, awääggpfiggu, wegspicken [Id. 1/713]

Pfiilerplattu, f; Mäuseplatte

Pflächterra, N. f.; Schleimband an der Scheide einer brünstigen Kuh [Rübel, S. 26]

Pfrundhüss, n; Pfründenhaus, Pfarrhau

pfundu, V. tr.; viel stuhlen, koten, ein Pfund scheissen [5/1159]

phaaltu, V. tr.; 1. behalten; 2. annehmen, z.B. bei Kühen trächtig werden [Id. 2/1237]

Piffil, N. m.; vgl. Agretsch oder Kaaretsch; Bezeichnung (oft liebevoll gemeint) für Buben bis zur Entlassung aus der obligatorischen Schulpflicht (15 Jahre) [Id. 4/1041f.; IA II/1976, 36]

Pilletsch, N. m.; 1. grüne Hülse der Nuss; 2. kleiner, dicklicher Knabe [Id. 4/1170; IA, I/1982, 82]

pilinu, V. intr.; poltern, klopfen [Gr 152 vgl. piligu]

Pillggo, N, m; Pillggi, N, n; Nestei, Lockei, Stein- oder Keramikei, dass den Hühnern ins Nest gelegt wird, damit sie einen bestimmten Ort zum Legen wählen. [Gr 152]

Pilz, N. m.; Pilz

pinnggu, V. intr.; 1.gegen etwas stossen, stupsen; in d Siita pinnggu, in die Seite stupsen; 2. stossen des Kalbes mit dem Kopf bei Säugen [vgl. Id. 4/1378; Rübel, S. 31]

pintlu, V. tr.; 1. einen Beutel mühsam tragen; 2. derb vögeln; den Beischlaf ausüben [Gr. 153]

Piola, N. f.; Breitaxt, Zimmermannsbeil

Pjöüda, f; Jauche,Mist

Pjöüdugrabo, m; Mist-, Jauchegraben

Pjöüdugrüeba, f; Jauchegrube

Pioola, N. f.; Axt (mit breiter Schnittfläche) zum entrinden der Baumstämme [G 153]

piischtu, V. intr.; schwer atmen, keuchen, stönen, ächzen, jammer [Id. 4/1793]

Pittil, m; Beutel (Mühle)

Pittilbroot, n; Zopfbrot, (Beutel)brot

Pittilmäll, n; gereinigtes Roggenmehl

Pittilrieja, f; Sonntagsbrot

Pläägga, f; I. Brotfigur, II. Frau (Schimpfname)

plagierru, V. intr.; bluffen, prahlen; hiitu hets wider plagiert, wie an Wald va Laffu, heute hat er wieder geprahlt wie ein Wald vom saufen [Id. 5/39]

Plagööri, N. m.; Bluffer, Prahler [Id. 5/39]

Plampo, N. m.; Hand, Pfote, Tatze, von plampu = baumeln [Id. 5/96]

plampu, V. intr.; baumeln, der Aaro plampot mu nummu so an bricha, der Arm baumeltl ihm runter [Id. 5/96]

Plaana, f; Mäuseplatte

planu, V. tans. planen

Planu, n; das Planen, Planspiel

Platta, f; Platte, Steinplatte

Plättlibodo, m; Platten-, Fliesenboden

Pläsier, N. n.; Vergnügen, Freude; aus dem Französischen [Id. 5/153]

pliiggu, V. tr.: jemandem (als Gespenst) Angst machen, erschrecken, geistern: geschter sii wer Viktorsch Meitje ga pliiggu, gester haben wir dem Viktor seine Töchter erschreckt [ I/1978, 40] 

Poli, N. f; 1. lauter Knall, Explosion; 2. viel, ich ha hiir wider an Poli Gscheichi percho, ich habe heuer wieder viele Geschenke bekommen; 3. Rausch [Id. 4/1183; Gr 154]

polu, V. intr.; dumpf tönen, poltern, klopfen [Id. 4/1178]

Ponscheggla, Ponscheggil; N. m.; Fasnachtsgebäck aus dem Saastal

Poort, N. f; Türe, Pforte [Id. 4/1632] Geit der Gläübo der di Poort, so chunt der Aberglöübo durch die Pfeischter; geht der Glaube durch die Tür, so kommt der Aberglaube durch die Fenster. We d Aarmüet zer Poort i chunt, fleigot d Liebi zum Pfeischter üss. Wenn die Armut durch die Türe hereinkommt, fliegt die Liebe durch die Fenster fort. Vgl. Schmid: Das Sprichwort im Walliserdeutsch, S. 34

ponchottnu, V, tr; Steine behauen, spalten

Prässi, f; Presse

Psaalter, N. m.; 1. Bibel,  Psalmenbuch, Messbuch; 2. Rosenkranz mit der Verbindung aller 3 Rosenkranze und aller 15 Geheimnisse [Id. 5/1046]

Psüech, m; Besuch

Puchju, n; Aufräumarbeit, häusliche Arbeit

Puggil, N. m.; 1. rundlich Erhebung, Erhöhung, Hügel; 2. Buckel; 3. Rücken, ich ha nu uf du Puggil gnu, ich habe ihn (z.B. den Baumstamm) auf den Rücken genommen [Id. 4/1087]

pugglu, V. tr. auf dem Rücken (Buckel) tragen, ich ha di Burdi du Stutz ambrüff gipuglot, ich habe die (Heu)bürde den Hang hinaufgetragen [Id. 4/1089]

Pütstrich, N. m.; Put-, Wurfstrich, Wurfmal beim Murmelspiel von putten = werfen, schlagen [WB, 9.11.11, S.9]

Puggol, N. m.; 1. Rücken, Buckel; 2. Buckel, Rückgradverkrümmung, äss het schoo as chleis Puggolti (Dim.), er hat schon einen kleinen Buckel [Id. 4/1087]

Pult, n; Pult

Pultdach, n; Pultdach

Pulver, n; Pulver,Wasch-, Schiesspulver

Puppi, N. n.; 1. Puppe; 2. Spielzeug, ds Mämmi spillt mit dum Puppi, das Kind spielt mit dem Spielzeug,; 3. Wickel-, Wiegenkind [Id. 4/1425]

Puppuspill, n; Puppenspiel, Spiel mit Puppen

Puscha, N. f.; Büschel, ein Bündel, eine Handvoll Blumen, Gräser, Getreidehalme, är chunt mit ar Puscha Blüeme uff mich züe, er kommt mit einem Bündel Blumen auf mich zu [Id. 4/1769; IA, II/1976, 37]

Pütz, m; I. Kind, kleingewachsen: Mensch oder Tier II. kleingewachsenes Schaf (Id. 4/2028)

Putz, m; Teich,Verputz

Putzhudil, N. m.; Putzlumpen, Staubtuch; vgl. Hudil, Gschirrhudil, Wäsch-, Chuchi-, Gschirr-, Putzlumpo, [Id. 3/1278]

Putzlumpo, N. m.; Putzlumpen, Staubtuch;  vgl. Hudil, Gschirrhudil, Wäsch-, Chuchi-, Gschirr-, Putzlumpo, [Id. 3/1278]

Püüruhüss, n; Bauernhaus

Püürumäll, n; Bauernmehl, dunkles Mehl

Püürustuba, f; Bauernstube

Putti, N. s.; 1. weibliche Brust, 2. der Begriff kommt von Bottich, hölzernes Gefäss, an dem die Kinder saugen [Id. 4/1916]

ds Putti gä, Tätigkeit: säugen, stillen

Puttichnopfji, N. n.; Brustwarze

Puttitschifra, N. f.; BH, Büstenhalter, vgl. Tschifra = Kratten

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