Glossar D & T
Walliserditschi Weerter mit «D» und «T»
Glossar D & T
Dach, n; Dach [Id. 1/249; Gr 15]
Dachchänil, m; Dachrinne
Dachlatta, f; Dachlatten, Dachbretter
Dachlicka, f; Dachlücke
Dachpfeischter, n; Dachfenster
Dachpfetta, f; Dachpfette, Dachbalken
Dachplatta, f; Dachplatte
Dachrafo, m; Dachbalken, Rafen
Dachriiter, m; Dachreiter, Lukarne
Dachschindla, f; Dachschindel
Dachsporr, n; Vordach, Traufe
Dachstüel, m; Dachstuhl
Dachtröüff, n; Dachtraufe,Vordach
Dachziegil, N. m.; Dachziegel
daana, Adv.; jenseits, daana dum Bach, jenseits des Baches vgl. daa äne, dort drüben [Id. 1/267; IA I/1983, 35]
Daanauber, N. m.; das Jenseits [WB, 15. 12. 10, S. 11]
Daaro, N. m.; Darm [Id. 13/1595]
darr, Präfix im Zusammenhang mit Verben; 1. örtlich: darrtüe, hinlegen; 2. zeitlich: manchmal, hie und darr, hie und da [Id. 13/997]
darrkiiju, V. tr.;1. hinwerfen (örtlich); 2. Fehlgeburt [Rübel, 32]
darrrierru, V. tr.; 1. hinwerfen, an Aarbeit darrierru, eine Arbeit hinwerfen; 2. Fehlgeburt [Rübel, 32]
dartüe, V. tr.; hinlegen, ablegen, wört."dahin tun"; tue das Büech sofort wider dar, lege das Buch sofort wieder hin [Id. vgl. dar-, 13/435] vgl. darstellu, darleggu
Dechi, f; Decke, Abdeckung
Decki, f; Decke, Zimmerdecke
Deckil, m; Deckel
deichu, V. intr.; denken [Id. 13/642]; erdeichu, V. tr., erfinden; bideichu, V. tr., überlegen, (überschlafen),
Derri, f; Dörrplatz
derru, V, tr.; dörren
Derrfrucht, f; Dörrfrucht
Dicketa, N. f.; Käsebruch
Dilböüm, m; Kammerbaum, Fussbalken
Dili, f; Diele, Boden, Decke
Dilti, n; Laube, Treppenvorbau
Dingchüe, N. f; Dingkuh, Mietkuh [Id. 3/97]
Dingerloo, N. m; Dinglohn [Id. 3/1253]
dingu, V. tr.; mieten, dingen [IA /1976, 38]
Dirrigag, N. n.; vgl. auch Ggragg, Isländisch Moos [Id. 6/716]
Diwti, f; Laube, Plattform; Dim. Diwtili, f; kleine Laube [Id. vgl. Til = Balken, 4/1247]
doge, V. intr. 1. nach vorne gebeugte Körperhaltung, sich ducken: das Mannji tüot doge; äs ischt gidogets, der Mann krümmt sich nach vorne, er ist nach vorne gebückt; 2. nachgeben, einen (kleinen) Nachteil in Kauf nehmen, daa müescht de appa doge, da muss du wohl nachgeben [Id. 12/1131; IA, I/1979, 34]
dole, V. intr.; dulden, dass doli de nit, das dulde ich nicht [Id. vgl. erdolen, 12/1656]
Doorf, N. n.: Dorf [Id. 13/1472] Zss. als Bestimmungswort: Alp-; Fabrik-; Neeger- (Slum, Barakensiedlung, z.B. in Naters während des Baus des Simplontunnels); Bäärg-; als Grundwort gibt es eine grosse Anzahl, immer in der Bedeutung von gemein, allen gehörend, zur gemeinsammen Nutzung oder für das Gemeindewohl einer Dorfschaft: Doorfmuni, Gemeindestier; Gebäude einer Dorfschaft: Doorfmili, -schmitta, -stadol; Dorfrächt, -waalt, -liit; sehr oft wird im Wallis an Stelle von Doorf der Begriff Gmeind, Gemeinde verwendet: Gmeindstier, Gmeindstadol, Gmeindpräsidänt etc.; Redensart: d Chilcha im Doorf laa, die Kirche im Dorfe lassen, alles so belassen wie (es Brauch) ist.
Doorfschmitt, N. m.; Dorfschmied; alle im Dorf waren grundsätzlich Bauern (Selbstversorger) und grundsätzlich versuchte man sich in allen Lebenslagen selbst zu helfen (vlg. "Die Axt im Haus erspart den Zimmermann"),daneben hat man sich aber noch in verschiedenen Bereichen spezialisiert, jeder nach seinem Talent und seinen Fähigkeiten, aber auch nach den örtlichen Verhältnissen wurde Dorfschmitt, -schüemacher, -metzger usw. [Id. 9/1032]
Doorfschmitta, N. f.; Dorfschmiede, Schmiede; Werkstatt in der Werkezeuge aus Eisen gefertigt oder repariert werden [Id. 9/1032]
Dooro, N. m; Dorn 1. an Pflanzen, z. B. Rosen; 2. an Tieren, z.B. Wespe; 3. an Geräten, z.B. als Bolzen beim Milidooro [Id. 13/1622]
längu Dooru, Redensart: Blinddarmentzündung; di Triina ischt ds längu Dooru gschtoorbu, die Katharina ist an Blinddarmentzündung gestorben [IA, I/1979, 34]
Dosierstäcko, m; Dosierstock, Rüttelstock
Dreejer, m; I. Dreher; II. Schaf mit geraden Hörner
Drilch, vgl. auch Trilch, m; Drillich, Lodenstoff, Bauerntuch aus Schafwolle
Drilling, m; Zahnrad, Stockrad,
Droosle, N. f.; 1. Alpenerle, alnus mont [Id. 10/1360]; 2. irrtümmlich auch Alpenrosen, wird nur im Plural verwendet; Alpuroose, Hienerleiber, Leiber, Droosle und Ruscheling [IA, I/1983, 36]
Drooslustüüda, N. f.; Alpenerle, alnus mont [Id. 10/1360]
Druckbant, N. n.; 1. Druckband; 2. Bändervorrichtung, die verhindert, dass eine Kuh nach dem Kalbern ihre Gebärmutter verliert
Düüdil, N. n.; Person, die langsam, träge und kindisch handelt; dieser Begriff erscheint bei uns nur in der Redensart: ... Düüdel zeigu... eine Nase drehen, eine lange Nase machen [Id. 12/495]
Durchreichi, f; Durchreiche, Luke
T
Tabak, N. m.; Tabak [Id. 12/40]
Tabakpfiiffa, N. f.; 1. Tabakpfeife, Raucherutensil; 2. Bovist (weil sie alles braun verstäuben) [Id. 5/1075]
Tablaar, n; Tablar, Etagere [Id. 1/249; Gr 15]
Tablatt, n; Ablagebrett, Gestell
Tablattstutt, f; Ablagebrettpfosten
Tagwäärch, n; Tagwerk
Tampa, N. f; Frau (Schimpfname) weli Tampa, welch eine blöde Kuh; 2. Brottampa, Brotfigur [Id. 12/1877]
tänggigs, Adj. weich, teigig, auch tänggochts, tänggigs Broot [Id. 1/249; IA II/1976, 37]
tängillu, V. tr.; dengeln, die Sense schärfen; an güete Meder tüet am Aabund d Sägesa tängillu, dasch am Moorgu wider paraat ischt; ein guter Mäher dengelt am Abend seine Sense, damit sie am Morgen bereit ist [Id. 13/665]
Tangla, N. f.; Dengelstock, Dengelvorrichtung bestehend aus dem Dengeleisen und dem Dengelhammer [Id. 13/663]
Tängilhammer, N. m.; Dengelhammer [Id. 13/664]
Tängler, N. m.; derjenige der dengelt [Id. vgl. tängelen, 13/665]
Tannuspitz, N. m.; Tannenspitzen, junge Weisstannenspitze [Id. 10/695]
Tannuspirtzukonfitüür, N. n.; Melasse aus frischen, jungen Weisstannenspitzen
Tannuspitzusiirop, N. m.; Tannenspitzensiroup, war zusammen mit dem verbotenen Absinth ein beliebtes Aperogetränk
Tapbett, n; Ausziehbett
Tappu, N. n.; Kartenspiel, Tarot vgl. Troggu
Tässla, N. f.; Tessel, Holzleistchen mit Hauszeichen als Eigentumsvermerk [Id. 13/1769]
tässlu, V. tr.; Kennzeichnung mit dem persönlichen (Haus)zeichen, mit Tesseln zu tun haben [Id. 13/1761]
Teella, f; Bergkiefer oder -föhre [IA, I/1976, 39]; vgl. Täla im oberen Teil
Teigg, m; Teig, Brotteig
Teiggbäich, n; Knetbrett
Teiggbrätt, n; Teigbrettchen, Teigschaufel
Teiggchlopfer, m; Teigklopfer,Gerät zum Formen der Laibe
Teiggergräät, n; Teigwerkzeug, Teiggerät
Teigglado, m; Knetbrett, Knettisch
Teiggmodil, n; Teigmodel
Teiggmüelta, N. f.; Teigmulde, vgl. Brootmüelta [Id. vgl. 4/216]
Teiggschaber, m; Teigschaber, Schaber
teiggu, V. tr.; kneten, Teig kneten
teissme, V. tr.; broten, Brote formen
Telifo, n; Telefon
Te(n), n; Tenn
Te(n)bodo, m; Tennboden
Te(n)lado, m; Tennbrett
Tennji, n; Laube, Treppenvorbau
Teppi, N. f.; leichte Wärme [IA, I/1979, 34]
Teppichbodo, m; Teppichboden
Terass, f; Balkon, Terrasse
Tieschloch, N. n.; Zitzenöffnung, Strichloch beim Kuhzitzen, vgl. auch Gieschloch [Rübel, 21]
Tiifil, N. m; 1. Teufel; 2. Name einer Kuh deren Hörner senkrecht in die Höhe streben [Id. 12/638]
Tilo, N. m.; Zitze, Strich der Kuh [Id. 12/1647]
Tiri, f; Türe
Tirli, n; kleine Türe
Tirner, N. m; Türschwelle[Id. 13/1410]
Tirrgstell, N. n; Balken, die den äusseren Türramen bilden [Id. 11/74]
Tirsell, N. n; Türschwelle [Id. 7/711] vgl. Hüsssell
Tirsturz, m; Türsturz
Tirwäärch, n; Türrahmen
Tisch, m; Tisch
tischil, Adj.; ohnmächtig, bewusstlos, von Sinnen z.B. nach einem Schlag [Id. vgl. tüschel, 13/1965; IA I/1983, 35]
Tischtricka, f; Schublade, Speiseschublade
Tniff, N. m.; Rauhreif, im westlichen Oberwallis, vgl. Riiffo, Jicht kommt vor allem im Goms vor, sonst gibt es auch den Ausdruck Tniff [IA, I/1983, 36]
Tocha, N. f; 1. Puppe; 2. Schimpfwort für eine sich dum anstellendes Mädchen oder junge Frau; 3. Brotpuppe [IA, II/1976, 36]
tochu, V. tr.; mit einer Puppe spielen [IA, II/1976, 36]
Toggi, Toggini, N. n.; im Lötschental (ist gemäss Idiotikon auch in Eischoll belegt) für Rätscha; Holzrassel, mit der in der vom Karfreitag bis Karsamstag, wenn die Glocken der katholischen Kirchen schweigen, die Gläubigen zum Gottesdienst gerufen werden; werden immer häufiger als Lärminstrument an der Fasnacht verwendet [Id. 12/1143]
Toggo, N. m.; 1. zugeschnittenes Stück Holz; 2.Tragbalken, Deckenbalken [Id. 12/1150]
Togguloch, N. n.; Loch in der Felswand, in das die Holzbalken, Chraapfo, Toggo befestigt werden, die die Kännel einer Suon tragen [vgl. Toggen, Id. 12/1150]
Tola, N. f; Grube,Mulde,Vertiefung; Dim. Toli als Bezeichnung einer Vertiefung im Genick der Kühe [Id. 12/1676]
tolinu, V. intr.; flirten, vgl. kcharissierru, schmalbaartu (lokal: Termen)
Tolugäägger, m; defensiver Spieler beim Murmelspiel (Feigling)
Toluhocker, N. m; defensiver Spieler beim Murmelspiel (Feigling)
toosu, V. intr.; tosen, Geräusch von wildem, mächtigem Wasser [Id. 13/1798]
tosu, V. intr.; schlafen, dösen [Id. 13/1804] vgl. auch: liggu, liwwe, hörnlinu, neitu, tosu, inicku
totschkaaltu, V. intr.; Versteck spielen
Totz, N. m.; 1. Holzklotz z.B. Spaalttotz, Hacktotz ; 2. Klotz, mehr oder weniger viereckiges Stück, klotzförmige Sachen, är het du Späck ganz fiin gitotzjinot, er hat den Speck in ganz feine Stücke geschnitten; 3. Kopf [Id. 13/2266]
totzjinu, V. tr.; in Stücke schneiden; du Späck totzjinu, den Speck in Stücke schneiden [Id. vgl. totzlenen, 13/2274]
Trächa, N. f; einfache, offene Feuerstelle [Id. 14/245]
Trächumüüra, f; Herdmauer
Trääglächterna, N. f.; bräunlich-bändriger Auswurf etwa zehn Wochen nach Beginn der Trächtigkeit bei Kühen [Rübel, 27]
Träägolter, N. f.; bräunlich-bändriger Auswurf etwa zehn Wochen nach Beginn der Trächtigkeit bei Kühen [Rübel, 27]
träägu, V. tr.; 1. tragen, Di biissundu Hint träägunt am meischtu zerschrissni Oorini. Beissende Hunde tragen am meisten zerschrissene Ohren. Variante: Di greegschtu Ringchie träägunt am meischtu Schurpfa. Die stärksten Ringkühe (Walliser Kampkühe, Eringerrasse) tragen am meisten Streifwunden. Ds Schüemachersch Chint heint di schlächtoschtu Schüe. Des Schuhmachers Kinder tragen die schlechtesten Schuhe. (SV, Sprichwort, 55, 60); 2. Nachwuchs erwarten beit Tieren und teilw. auch beim Mensch [Id. 14/407]; Komposita: erträägu, aushalten, verträägu, sich vertragen; uberträägu, übertragen = über den Geburtstermin hinaus
träägunt, Adj.; trächtig [Id. 14/466]
Tralljer, N. m.; vgl. Tralli, N. s.; unanstelliger, dummer, läppischer Mensch; vgl. Spottvers: Trilli, Tralli, naatischer Challi ... [Id. 14/877]
tralljerru, V. intr.; wie ein Tralljer gehen, langsam, zögerlich, verträumt
tranggill, Adj.; ruhig aus franz. tanquille; tranggill laa, in Ruhe lassen, willt dass jetz äntli tranggill laa, willst du das jetzt endlich in Ruhe lassen
Trappa, f; Holztreppe, Treppenaufgang
träpschu, V. intr.; trappen, trippeln [Id. 14/1285]
Trättmili, f; Tretmühle
Treichi, N. f; Viehtränke
treichu, V. int.; tänken, säugen [Id. 14/1140]
treellu, V. tr.; 1. rollen, fallen, sich rollend, fallend fortbewegen z.B. ds Cheesji treellu, (Käslein rollen) Kinderspiel, Purzelbaum: das Kind steckt die Arme zwischen die Füsse, man packt es nun bei den Händen und zieht es daran in die Höhe, jetzt überschlägt sich das Kind 2. rollen, walzen, z.B. Teigg trellu, Teig kneten; 3. jemandem treelts, ist verrückt, spinnt [Id. 14/867]
Tretscha, f; Zopf, Butterzopf
Triangil, m; Dreiangel
Triichja, f.; Treichel (Kühe, Schafe, Ziegen)
Triichchibji, N. n; Rückentraggefäss aus Holz zum Mitnehmen von Tranksamen oder Suppe [vgl. Id. 3/781; IA I/1976, 38]
Triichilowwji, n; Aue, Leittier mit Glocke
Triichilriemo, m; Treichelriemen
triichu, V. tr.; trinken [Id. 14/1158] vgl. laffu, leetu, ileeschu, süüffu, gurglu
Tricka, f; Kasten, Truhe
tricku, V. tr.; drücken [Id. 14/783]
Triegja, f; Bindevorrichtung
Trifüess, N. m; Dreifuss; Dreibein, Pfannenunterlage für das offene Herdfeuer [Id. 1/1094]
Triggo, N. m.; gestrickter Überzieher, Pullover: in dem chaaltu Wätter leit mu am beschtu an dicke Triggo a, bei diesem kalten Wetter zieht man am besten einen dicken Pullover an [Id. 14/674]
Trilch, N. m.;Wollstoff, Drillich, dii Trilchhose biissung, dies Drillichhose kratzt [Id. 14/964]
Trillfass, N. n.; Drehbutterfass [vgl. Id. trullen, Bd. 14/945]
Trimmja, f; Trimelle,Mahltrichter
Tritt, m; Sprosse, Leiter- oder Stiegentritt
Trochufleisch, n; Trockenfleisch
Trochumüüra, f; Trockenmauer, Mauer ohne Zement, wir vor allem zu Terassierung des Geländes (Äcker, Wiesen und vor allem Reben) verwendet; vgl. auch Bruchsteimüüra
Trogg, m; Trog, Tränke
Trogga, N. f.; Trumpfkarte beim Tarot s.u.
Troggu, N. n.; Tarot-/Tarockspiel, Kartenspiel, vgl. Tappu [Id. 14/676]
troggu, V. tr.; Karten spielen, Tarot spielen [Id. 14/478]
Tropfukonsola, f; Tropfenkonsole, Dachbalken, Pfette
Trooja, N. f.;schmutzige, schmuddelige, liederliche Frau, vgl. auch Schwiitrooja [Id. 14/718]
Trooli, n; 1. Rolle, rundes Stück Holz 2. Röllchen, Fasnachtsgebäck [Id. 14/903]
Tröüffchänil, m; Traufkanal, -rinne
Tröüffi, f; Traufe
tröümu, V. intr.; 1. träumen; 2. wünschen, ersehnen; An ar hungrigu Suww tröümt immer van ar määrwigu Malu. Einer hungrigen Sau träumt immer von einem mehligen Mehlsack (SV. Sprichwort, 101) 3. nachdenken, schwärmen [Id. 14/989]; Komposita: ertröümu, erträumen; vertröümu, träumend verbringen [Id. 14/988]
trubu, V. intr.; heftig ins Horn blasen [Id. 14/220]
Truphooru, N. n.; Rufhorn aus Geissbockhorn, Bockshorn [Id. 2/1624]
Trüüch, m; Umtrunk,Versammlung
Truuhe, f; Truhe, Kasten
Tsänna, N. f.; die Rute beim Stier [Rübel, 22], vgl. Gigger, Schwanz
Tschägga, N. f.; gefleckte Kuh, Simmentaler Kuh, von Schecken [Id. 8/423]
Tschäggäta, N. f.; lötschentaler Maskenfigur bestehend aus grober Holzmaske und Fellkleidung, von tschäggeren = unsauber, grob beim Holz arbeiten[vgl. Id. 14/1711]
Tschaaggo, N. m; Bein, bei Mensch und Tier vgl. Ober- und Unnertschaaggo, [14/1705]
tschäggots, Adj. gefleckt, schwarzweiss gefleckt, beim Schaaf oder braunweiss beim Rind
Tschalfig, N m; Querschläger, ungehobelter, grobschlächtiger Mensch; spezielles Kanteisen um bei Steinen die Kanten zu brechen
Tschärätt, N. m.; Holzkugel zum Spiel Tschärättu
Tschäratbriid, N. n.; Schindel, Brett mit dem beim Tschärättu der Ball "abgetan" wird
Tschärätstäckn, N, m; Stock mit dem beim Tschärättu der Ball geschlagen wird
Tschärättu, N. n.; hornussenartiges Mannschaftsspiel
tschärattu, V. tr.; das Tschärättu-Spiel spielen
Tschebil, N. m: Bein, bei Mensch und Tier [Id. 14/1686]
tschellig, Adj.; reif, trocken, leicht schälbar bei Arvennüssen, vgl. schellig [Id. 8/553]
Tschifra, N. f; Rückentragkorb, geflochtener Tragkorb [IA, I/1976, 39]
Tschingg, N. m.; Tschinggi, N. n.; Tschingg, Übername für die italienischen Fremdarbeiter in der Schweiz (Oberwallis), vom beliebten italienischen Fingerspiel "Tschinggelamoora" cinque la morra [Id. 14/1749] vgl. Haso, Bianggi
Tschooli, N. M; I. minderbemittelter, beschränkter Mensch; II. liebenswerter Knabe, Kosename
Tschollo, N. m; I. Klumpen, Stück: an Tschollo Mischt; II. trottelhafter, aber liebenswerter Knabe, Kosename: är ischt an liebe Tschollo [IA I/1976, 38]
Tschüüder, N. m; I. ungekämmt, verwildert: Mench oer Tier, II. ungepflegtes, schlecht gefüttertes Schaf (Id. 8/278)
Tschuggo, N. m.; Felsen [Id. 14/1718; IA II/1977, 41]
Tschuggleta, N. f.; Geröllhalde, lockere Felspartie [vgl. Id. 14/1718; IA II/1977, 41]; bekannt ist der beliebte walliserdeutsche Zungenbrecher: an Tschiffreta Pägglete uber di Tschugglete ambritreellu, ein Kratten voll Holzschnitzer über eine Geröllhalde hinunterrollen.
tschüüpu, V. tr.; 1. haaren, an den Haaren zupfen, am Schopf packen; 2. derb vögeln, den Beischlaf ausüben [Id. 14/1773]
Tschütti, N. n.; 1. verzottelte Geiss oder verzotteltes Schaf; 2. armes, verhutzeltes, bemittleidungswürdiges Mädchen [Id. 8/1584]
Tüübuhüss, N. n; Taubenschlag
Tuchol, N. m.; Teuchel, Röhre, Holzröhre als Wasserleitung [Id. 12/221]
Tucholborer, N. m.; Bohrer zum bohren von Teucheln, oder derjenige der die Teuchel bohrt, Holzröhrenbohrer [4/1508]
Tüüdil, N. n.; minderwertiges Schaf vgl. Tüüti [Id. 13/2086], ...Tüüdil zeigu... eine lange Nase zeigen
Tuggol, Tuggil, N. m.; 1. Stück, Klumpen; 2. Stück, klumpiges Stück: an Tuggol Broot, ein Stück Brot [Id. 12/1195]
Tulpukonsola, N. f; Vordachzier, Dachbalken, Tulpenkonsole
Tümmo, N. m.; Daumen [Id. 12/1819]
Turner, N. m; Turm, Kesselturm [Id. 13/1671]
Turneraaro, N. m.; Turmarm, waagrechter Balken des Kesselturms
Turo, N. m; Turm, Kessiturm, vgl. Turner
Tüütti, N. n; weibliches Schaf [Id. 13/2086]
tutz, Adj.; kopfüber; kommt fast nur in der Formulierung tutz uber tutz, Hals über Kopf, sich überschlagend, vor; är ischt tutz uber tuzt d Haalta ambrigitroolot, er ist sich überschlagend den Hant hinuntergerollt [Id. 13/2283]
Twalett, N. f.; 1. Toilette, der Putz = Waschen, Zähneputzen, Kämmen etc.; 2. WC, Toilette; vgl. Abort, Abtritt, Gabine, Schiissa, Schiishüss; 3. festliche Kleidung [Id. 12/1710]
Twalett, f; Toilette,WC, auch Körperwäsche