Glossar M
Walliserditschi Weerter mit «M»
Glossar M
Mago, N. m.; Magen. D Liebi geit der du Mago. Die Liebe geht durch den Magen (SV. Sprichwort, 105). [Id. 4/99]
Määgga, N. f; 1. Frau (Schimpfname), jammernde, keifende Frau, an aarmi Määgga, ein Jammereisen; 2. Puppe, Brotpuppe [Id. vgl. meggeren, 4/122]
määggu, V. intr. 1. meckern der Ziegen; 2. kaifen, jammern, heulen [Id. vgl. meggeren, 4/122]
Magusii, N. n.; 1. Kauf-, Dorfladen, von Magazin, gang mer schnäll ins Magusii ga zwei Heering holu, geh schnell in den Dorfladen und hole zwei Heringe; 2. Patronenmagazin eines Gewehrs [Id. 6/1235]
mal, Adv.; 1. Zeichen x für Vervielfältigung: zwei mal zwei; 2. kurz für einmal, chumm ammaal hie, komm mal her [Wahrig 973]
Maal, N. n.; 1. Zeichen, Merkmal, z.B. Müetermaal; 2. Mahl in der hochdeutschen Verwendung z.B. in Abundmaal [Id. 4/I.443 und II. 454]
Mala, N. f.; 1. lederner Mehlsack, auch Tasche, in der man Lebensmittel aufbewahrt. An ar hungrigu Suww tröümt van ar määrwigu Mala. Einer hungrigen Sau träumt von einem (mehligen, halb mit Inhalt verrotteten) Mehlsack (SV. Sprichwort, 101); 2. Bauch, Tierbauch [Id. 4/168]
Mälchi, N. f.; Melkzeit, einmaliges Melken [Id. 4/197]
mälchu, V. tr.; melken [Id. 4/195]
Mälchziit, N. f.; 1. Zeit zum Melken morgens und abends; 2. Zeitintervall von der Geburt bis zur nächsten Geburt, in der die Kuh gemolken wird
määrwig, Adj.; mehlig, weich
Mälchtra, f;Melchter, Bottich
Mala, f;Mehlsack
Mali, f;Mahlproduktion,Mahlportion
Mäll, n;Mehl
Mällchaschto, m; Mehlkasten
Mällkanaal, m; Mehlkanal
Mallrilla, f; Mahlrinne (Mühle)
Mallrinna, f; Mehlrinne (Mühle)
Mältra, N. f; Melchter, Handtraggefäss aus Holz; är bring dum Chalbji in der Mältra ds Laffu, er bring dem Kalb in der Melchter zu Trinken [Id. 4/213; IA, I/1976, 39]
maalu, V. tr.; 1. malen; 2. Milchabdrosselung [Id. 4/151]
malu, V. tr.; mahlen; [Id. 4/167]
Mämmi, N. n.; Kleinkind, Wickel-, Wiegenkind; ich tüe ds Mämmi göümmu, ich wiege das Kleinkind [Id. 4/225]
Man, N. m.; Mann; Man und Mannji wird meist synonym verwendet; An rächte Man mit Froww und Chint het d Haar uff der Bruscht und nit uff dum Grint. Ein rechter Mann mit Frau und Kind hat die Haare auf der Brust und nicht auf dem Kopf (SV, Sprichwort, V). Ds Amt müess du Ma süechu und nit der Ma ds Amt. Das Amt (Posten, Stelle, Amt) muss den Mann suchen und nicht der Mann das Amt (SV, Sprichwort, 34). [Id. 4/239]
Mannji, N. m; Mann [Id. 4/239]
Mänsrind, N. n.; Zeitrind, junges Rind [Id. 6/1031]
Mäntscha, N. f.; Mense, Kuh, Erstmelke [Id. 4/334]
Maar, m; Marc,Walliser Tresterschnaps [Id. 1/249; Gr 15]
Maarfla, f; Murmel
Maarflu, n; Murmelspiel
Maarg, N. n.; Mark, Knochenmark [Id. 4/400]
maargillu, V. tr.; abzeichnen, nachformen, häufig üssmaargillu, abzeichne der Konturen z.B. bei engen Kleider; di änggu Hose tient der ds Fittlo richtig üssmaargillu, die engen Hosen zeichnen deinen Arsch so richtig ab, da bleibt nichts verborgen.
markieru, V. tr.; markieren, kennzeichnen, zeichnen
Marmitta, N. f.; Kochtopf, von franz. marmite [Id. 4/418]
määrwig, Adj.; morsch, locker, mürbe [Id. 4/429]
Matta, f; Wiese
Mascht, N. f.; die Mast, ein Tier zum Schlachten auffüttern [Id. 4/509]
Maschtchalp, N. n.; Mastkalb [vgl. Masti, Id. 4/509]
Maschtdaaro, N. m.; Mastdarm [Id. 13/1604]
Maschtstall, N, m; Maststall [Id. 11/25]
Maschtvee, N. n; Mastvieh [Id. 1/651]
Maschtschwii, N. n; Mastschwein [Id. 9/1903]
mäschtu, vgl. meschtu
Mäss, N. f.; 1. Hohlmass; 2. abgewogen, abgemessen Menge; Redensart; as güets Mäss ha, ein gutes Mass haben, d.h. wohlwollen z.B. Einschenken [Id. 4/437]; 3. hl. Messe [Id. 4/428]
Mässbüech, N. n.; Messbuch, Gebetsbuch, Kirchengesangsbuch [Id. vgl. Buech, 4/986]
Massetta, f; Fäustel, Steinhammer, ev. von ital. massetta, Gewicht, schwer
Meder, N. m.; 1. Mäher, derjenige, der mit der Sense die Wiese mäht; 2. Mähtaglöhner [Id. 4/75]
Meematta, f; Mähwiese (Alpe)
Meisschi, N. n.; junges Rind, vgl. auch Meisschilti [Id. vgl. Mänsrind, 1/1019]
Meissil, m; Meissel, Schneideeisen; aber auch Trennwerkzeug, z.B. Steinmeissel
Meitja, N. f; Mädchen, Jungfrau [4/77; IA I/1976, 38]; Redensart: uff d Meitja gsee; ein Mädchen, eine Frau begehren
Meitjuchammra, f; Mädchenzimmer
Mänsch, N. m.; Mensch; Mu pchännt du Vogol am Gsang und du Mänsch am Gwand; man erkennt den Vogel an seinem Federkleid und den Menschen an seiner Kleidung (den Charakter des Menschen an seinen Taten, Handlungen, SV, Sprichwort, 39) [Id. 4/336]
Metallplatta, f;Metallplatte
Meeter, m; Meter, Metermass
meschtu, V. tr.; mästen [Id. 4/510; IA I/1976,38]
mielich, Adj.; wählerisch, verwöhnt [Gr. 135]
Milchaadra, N. f.; Milchalder, Venen am Kuheuter [Id. 1/87]
Milchchäller,m;Milchkeller
Mili, f; Mühle
Milibaarg, m; Abgabe des Müllers
Milibach, m; Mühlbach
Milifaart, f; Mühlenfahrt
Miligrabo, m; Mühlbach
Miligüet, n;Mahlgut
Mililugi, f; Mühlenlüge, Gerücht
Miliiisu, n; Mühleisen
Milirad; Mühlenrad
Milistei, m; Mühlstein
Militrichter, m;Mahltrichter, Mahlspeicher
Miischplatta, f; Mäuseplatte
Miischuplatta, f; Mäuseplatte
minjocht, Adj. Farbzeichnung am Kopf des Schwarznasenschafs,der Kopf ist zwischen den Augen und dem Mund weiss [IA, I/1983, 36]
Mischt, m;Mist
Mischtgrüeba, f;Mistgrube, Kotgrube
Mischtgrabo, m; Kotgraben
Mischthof, m;Misthof,Misthaufen
Miischuchnewweta, N. f.; Schneehöhenmass, die Schneehöhe reicht der Maus bis an das Knie = sehr wenig Schnee; das kleinste Mass ist an Gräwwtschgeta, eine Grauheit; das nächste Mass für die Schneehöhe ist dann an Müüsuchnewweta = Maus kniehoch; gibt es recht viel Schnee spricht man von ar Chneewweta = Knie hoch
Miiseer, N. n.; 1. Misere (frz.), Unglück, welis Miiseer, welch ein Unglück; 2. Kartenspiel bei dem es gilt möglichst keine Punkte zu stechen
Mittagsliwwi, N. f; Mittagspause, Mittagsruhe, Siesta [IA, I/1976, 39]
Mittilpack, m;Mittelpack, Balkenwand
Modil, m;Model, Form,Muster
modlu, V. tr.; formen, Brotformen
Mono, m; grosse Murmel vgl. Botscha
morts, Part.; in Zusammensetzungen gross, stark, sehr gewaltig: Mortshunger, Mordshunger; geschter han i an Mortschnälli gkcha, gestern hatte ich einen Riesenrausch [Id. führt dieses Wort nur als Zusammensetzung auf, vgl. Nomen: Mordsbrand 5/676 oder Adjektive: mordsvil 1/776]
Müelta, N. f; Mulde, Back-, Schlacht-, Futtermulde [Id. 4/216]
Müeltuschabi, N. n-; Muldenresten, das was in der Teigmulde am Schluss noch zusammengeschabt wird; 1. kleines, minderwertiges Brot; 2. kleines, minderwertiges Kind, meist das Jüngste der Grossfamilie; äss isch nummu soo as Müeltuschabi, es (er/sie) ist nur ein schwaches, kleines Kind [Id. 8/21]
Müemma, N. f.; Muhme, Tante [IA, I/1976, 39]
Müeter, N. f.; Mutter [Id. 5/589]
Müülerra, N. f.; Lippen, Lefze
Müll, N. n.; Maul, Mund; nicht nur in der derben, sondern auch in der alltäglichen Sprache; ... ds Müll bscheibu..., den Mund stopfen (am Reden hindern, Reklamationen unterbinden; SV. Sprichwort, XIII) [Id. 4/174]
Müller, m; Müller
Müllerloo, m; Müllerlohn
Mülti, n;Maultier
mum, Pa, Adv.; wieder [Id. 1/227]
Munibrant, N. m.; Entzündung nach der Begattung der Kuh [Rübel, S. 27]
Müüra, N. f; Mauer; Sumi gseent d Vorteila durch niin Müüre; manch einer sieht seine Vorteile durch neun Mauern (vor allem seinen Vorteil in jedem Dinge sehen; Volmar Schmid: Sprichwort im Walliserdeutschen, S. 124) [Id. 4/381]
Müürer, N. m; Maurer, Handwerk [Id. 4/384]
Müürbett, n; Fundament
Müürerchella, f; Maurerkelle
Murggs, N. m.; Murks, schlechte Arbeit, schlechtes Resultat, Pfuscherei, dass ischt wirkli an Murggs wa ner daa abgliifrot heit; das ist wirklich eine Pfuscharbeit, die ihr da abgeliefert habt [Id. 4/405]
Müürhammer, m; Maurerhammer
Müürwäärch, n;Mauerwerk
Müüs, N. f. Pl. Miisch; Maus [Id. 4/473]; an diesem Wort zeigt sich wunderschön die Entrundung im Walliserdeutsch: aus dem Hochdeutschen Maus wird im Schweizerdeutschen Muus und im Walliserdeutschen Müüs, diese "ü" wir dann im Plural noch zusätzlich zu Miisch entrundet.
Muschgil, N. m.; Muskel
Musil, N. m.; Maulkorb [Id. 4/483]
Müüsugagol, N. m.; Mäusekot [Id. 2/139; IA II/1976, 33]
Mutta, N. f; Schaf ode Kuh ohne Horn, es wird dabei nicht zwischen Aue und Widder oder Kuh und Stier unterschieden [Id. 4/571]
Muttler, N. m.; hornloses Tier [Id. 4/572]
Mutz, N. m.; 1. hornloses Tier; 2. kurz geschnittene Haare [Id. 4/616]
Muzzbroot, n;Weissbrot, Zopfbrot