Ausländerintegration im Oberwallis
Matura-Arbeit von Mehmedi Leutrime
Ausländerintegration im Oberwallis: Titel
Ausländerintegration im Oberwallis:
selbstgemaltes Bild der Autorin Mehmedi Leutrime, sie ist selber Albanerin der zweiten Generation und versucht mit diesem Bild etwas auf ihr Schicksal einzugehen.
Ausländerintegration im Oberwallis
Ausländerintegration im Oberwallis: Titel
In der Schweiz sind über zwei Millionen Menschen Eingewanderte oder Nachkommen von solchen. Die grösste Einwanderergruppe hat ihren Ursprung im ehemaligen Jugoslawien (24.3%). Im Wallis stammen rund 21.2% der Zuwanderer aus Balkanländern. Die Grenzen zwischen Schweizern und Ausländern vermischen sich und damit die Identitäten. Wer gehört wohin? Wer kommt woher? Das sind Fragen, auf die es nicht nur eine Antwort gibt. Offensichtlich fällt es vielen jungen Ausländern nicht leicht, zwischen zwei Welten zu leben. Das ist der Ansporn, weshalb ich mich diesem Thema widme. Ich beschränke mich auf die Integrationsschwierigkeiten junger Albaner. Zum einen, weil ich zu dieser Volksgruppe gehöre und zum anderen, weil ihr negativer Ruf in den letzten Jahren zunehmend stärker geworden ist. Der Begriff „Albaner" wird selten mit positiven Dingen in Verbindung gebracht. Albaner? Das sind doch Autoraser, Messerstecher, Drogenhändler oder arrogante Schlägertypen. Sie führen sich auf, als gehöre ihnen die Welt. Vor der Wohnung steht ein Mercedes oder BMW, der mit Sozialgeldern bezahlt wurde. Albaner? Das sind doch die, die oft mit dem Gesetzt in Konflikt geraten. Sie verhalten sich uneinsichtig und aufbrausend. Ein Albaner, der sich normal verhält, ist eher die Ausnahme. Der „Normalfall“ ist und bleibt unberechenbar. So nisten sich die Bilder in den Köpfen ein. Bilder wirken stärker als Argumente. Auch wenn einem der Verstand sagt, die Realität ist durchzogen. Besonders in letzter Zeit sind die Nachkommen immigrierter Albaner in negative Schlagzeilen geraten, was den schlechten Eindruck verstärkt. Das beschäftigt nicht nur die betroffenen, sondern auch viele andere Menschen. Auch mich bedrückt das vorherrschend schlechte Ansehen meines Volkes. Die zweite Ausländergeneration hat es nicht leicht. Häufig leben sie in schwierigen Verhältnissen. Die Probleme sind mir zum Teil aus eigener Erfahrung bekannt. Für diese Probleme muss es verschiedene Gründe geben, die ich herausfinden möchte. Diese Arbeit sehe ich als Chance, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Mich interessiert, was die möglichen Auslöser für ihr Verhalten sind. Ferner möchte ich die Zusammenhänge und Auswirkungen dieser Schwierigkeiten aufzeigen. Es ist nicht ganz auszuschliessen, dass eine ungenügende Integration in dieser Beziehung allenfalls eine von vielen Ursachen sein kann. Aus diesem Anlass bezieht sich meine Arbeit auf die Ausländerintegration im Oberwallis, genauer gesagt auf die Probleme der zweiten Ausländergeneration.