JugendraumSagen

Brig

Schwager Leide

Ein einstiger Postkutschenführer hatte wegen einer Krankheit die Stelle gekündigt. Seine ständigen Geldsorgen verursacht durch seine Alkoholkrankheit und Spielsucht, brachten ihm Probleme mit der Polizei.

So fluchte er eines Tages: “Dass doch der Teufel und dem Ungemach ein Ende bereitet!“ Kaum ausgesprochen so erschien gleich der Teufel und versprach ihm, all seine Sorgen  abzunehmen, wenn er sich dafür sieben Jahre nicht mehr pflege.

Die Verlockung des Goldes das nun auf dem Tisch lag war zu gross also ging er mit dem Teufel dieses Geschäft ein.

So zog Schwager Leide in das Wirtshaus gegenüber und entrichtete die Kosten für Kost und Logis.

Neben dem Wirtshaus wohnte ein Schuster der genau so versoffen und spielsüchtig war wie Schwager Leide, so hatte er auch ähnliche Geldsorgen und wollte den Wirt um 20 Franken anpumpen. Der hatte aber den Weinhändler gerade ausbezahlt und konnte ihm nichts geben. So schickte er ihn zum Schwager Leide, der zwar ein ungepflegter Schweinigel war aber Geld hatte. Schwager  Leide knauserte nicht und gab ihm die 20 Franken. Der Schuster dachte nicht daran ihm das Geld zurück zu zahlen, im Gegenteil er benötigte schon wieder einen Vorschuss. Der Wirt aber schickte ihn wieder zu Schwager Leide. Also bat er ihn wieder um Geld, Schwager Leide gab ihm grosszügig und sprach zu ihm er könne sich Zeit lassen mit dem Zurückzahlen, denn er hatte gefallen an den Schusterstöchtern gefunden. Doch er war sich nicht sicher da er sich schon ewig nicht mehr gewaschen hatte, ob sie ihn überhaupt wollten.

Als der Schuster den dritten Pump verlangte, schenkte er ihm ein Glas ein und so sprachen sie über dies, über jenes, bis er ihn endlich um die Hand einer seiner Töchter anhielt. Er könne ihm irgend eine geben egal welche.

Doch der Schuster machte ein nachdenkliches Gesicht, und meinte er müsse seine Töchter fragen.

Zu Hause sprach er beim essen dieses Thema an und die zwei Ältesten  schüttelten sich vor Abscheu. Die eine sprach lieber würde sie sich erhängen, die andere sprach sie würde sich lieber im Fluss ertränken, doch die jüngste willigte mit Widerwillen ein, weil ihr der Vater leid tat und eine es tun musste.

Der Schuster war hin und her gezogen von der Liebe seiner Tochter und der Gier, Schwager Leide ist  schliesslich der Reichste Mann des Dorfes. Doch Babette hatte eingewilligt so ging er zu Schwager Leide und verkündete ihm das seine Jüngste eingewilligt hat.

Schwager Leide war ausser sich als er die Botschaft hörte, gab dem Schuster all das Geld das er bei sich trug. Dann verschob er die Hochzeit um 4 Wochen, denn dann war sein Fluch verflogen.

Am Hochzeitsmorgen kaufte er sich ein neues Gewand wusch sich gründlich und schnitt sich die Haare und die Nägel.

Als er dann  an der Tür stand und Babette ein Sträusschen überreichte, bekam er die anderen beiden Krämpfe vor Neid und rannten ins Feld hinaus beide wurden am Tag darauf tot aufgefunden. Die eine hatte sich in den Fluss geworfen, die andere hatte sich erhängt.

Als Schwager Leide mit seiner Frau den Wagen besteigen wollte, erschien der Teufel und sprach zu ihm: „ Jetzt haben wir beide etwas davon, du hast die eine, ich habe die andren zwei, so haben wir beide etwas davon.“

Quelle:
  • Nacherzählt aus Johannes Jegerlehners „Walliser Sagen“

Diego Hager

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