JugendraumSagen

Derborance

Der spukende Berg

In dieser Nacht gab es ein Gewitter in Derborence. Orlan, der alte Schäfer und Victoria, seine Frau, konnten in ihrer Berghütte kein Auge schliessen, da der Sturm so heftig war. Plötzlich hat ein Blitz die alte Eiche neben dem Haus getroffen. Die Eiche stürzte um und hat das ganze Vieh getötet. Theodor, der Hirte, hat sich in Schutz gebracht und zwar an einem kleinen Zufluchtsort neben dem Gletscher Zanfleuron. Theodor war ein junger Mann, sehr reif und anständig für sein Alter. Er lebte mit seinem grossen Hund, Antrax. Dort machte er ein Feuer und trank ein wenig Alkohol, welchen ihm Victoria gegeben hatte. Diese Nacht konnte der Junge nicht mehr schlafen, weil der Sturm seine Kraft dort oben verdoppelte.

Mitten in der Nacht hat Antrax plötzlich laut gebellt, weil etwas oder jemand zu nahe an die Hütte kam. Als Theodor die Tür öffnete, sah er eine Prozession von Mönchen, schwarz gekleidet, mit ganz seltsamen Gesichtern. Theodor hatte so Angst, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Jedes dieser Wesen kam ganz nah an das Gebäude und machte auf seinem Weg zum verbotenen Gletscher ein Kreuz an die Hütte.

Am nächsten Tag kehrte Theodor wieder nach Derborence zurück. Als er angekommen war, sah er die Katastrophe. Das Vieh lag tot auf dem Boden und das alte Paar war nirgends zu sehen. Er entschied sich die Leute im Ort zu rufen. Alle haben dann angefangen nach Orlan und Victoria zu suchen. Am nächsten Tag hat ein Bauer die Knochen der beiden gefunden. Die blanken Knochen lagen auf dem Boden. Deswegen haben die Leute und Arthur, dem Holzfäller, ihre Waffen gepackt und haben auf der Alp übernachtet. Als sie sich am nächsten Tag trafen, fehlte Arthur.

Zwei Tage später fand man die blanken Knochen des Armen, wie eine alte Sage berichtet. Und seit dieser Zeit sagt man, dass die Blüemlisalp verflucht ist.

Raphaël Gillioz

Übersetzung:
  • Gillioz Raphaël Korrektur: Simon Metry
Zurück zur Übersicht