JugendraumSagen

Gondo / Zwischbergen

Die Mördergrube in Gondo

In einem Turm in Gondo lebte einst ein welscher Mörder namens Pera, welcher reiche Leute, die durchs Zwischbergental reisten, ermordete um deren Reichtum zu stehlen. Er hatte einen Bruder, der es in seinem Haus im Zwischbergental auch nicht anders trieb. Eines Tages kam ein reicher Mailänder an seinem Turm vorbei und übernachtete vor des Mörders Turm. Pera sah, dass er einen wunderschönen goldenen Sattel besass und so tötete er ihn in der Nacht und stahl ihm den Sattel. Als die kluge Frau des Mailänders merkte, dass ihr Mann nicht nach Hause kam obwohl er schon lange angekommen sein sollte, zog sie mit einem schlechten Sattel auf um ihn zu suchen. Als sie beim Turm in Gondo vorbeikam, fragte sie Pera nach einem besseren Sattel, den sie wieder zurückbringen würde. Darauf meinte Pera, er hätte ganze 14 Sättel und sie könne einen passenden aussuchen. Als Pera ihr den vierzehnten Sattel gab, erkannte die Frau sofort den Sattel ihres Mannes. Sie nahm ihn und begab sich nach Brig, wo sie die Polizei benachrichtigte. Die Polizei ging auf die Jagd nach Pera, doch der war schon auf und davon. Erst am Abend konnten sie ihn schliesslich am Ufer eines Sees einfangen. Was mit seinem Bruder passierte, ist ungewiss. Jedoch wurden in Ställen nahe dem Turm und vor allem in einer grossen Grube viele Gebeine und Knochen von verwesten Menschen gefunden.   

Jean-Marc Klingele

Quelle:
  • Sagenbuch (Sagen im Wallis) Erzählerin: Regula Klingele  

Die Mördergrube in Gondo

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