JugendraumSagen

Simplon

Der Tanz im Schallberg

Ein Brigerberger lief eines abends am unteren Schallberg entlang, als er Licht in einer kleinen Hütte brennen sah. Als er sich der Hütte näherte, hörte er Geigenmusik und er erkannte hinter den Fenstern tanzende Gestalten. Da waren ein paar Leute, die heimlich tanzten, dachte sich der Mann. Er stieg einen Hügel hinauf, um die Leute unbemerkt beobachten zu können. Als er zuoberst auf dem Hügel angelangt war und freie Sicht auf das Fenster hatte, erlosch plötzlich das Licht und die Tanzmusik verstummte. Verwundert entschied er sich, zurück zum Haus zu laufen um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch sobald er einen Schritt nach vorne trat, brannte das Licht wieder an und die Musik spielte erneut auf. Verdutzt trat er wieder einen Schritt zurück. Und da passierte es zum zweiten Mal– das Licht erlosch und es war still. Jetzt wurde es ihm mulmig zu Mute und er rannte so schnell seine Beine ihn trugen Richtung Brigerberg. Erst beim „Chibriggelti“ hielt er inne und kauerte sich hinter einen Baum. Dort wollte er warten, bis die Tanzleute auf ihrem Heimweg über die Brücke gehen würden. In den frühen Morgenstunden hörte er, wie das Jauchzen der Leute und die Tanzmusik immer näher kamen. Als die Leute die Brücke erreichten, erklang im Ried die Gebetsglocke und das ganze Tanzvolk stürze sich die Brücke hinunter.

Sebastian Wyss

Quelle: 
  • Andreas Weissen: Der Ettro ischt kchei Lugner gsii, CD
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