JugendraumSagen

Turtmann/Turtmanntal

Teufelstritte

Einmal ging ein ehrwürdiger Pfarrer ins Turtmanntal um dort die Messe zu lesen. Auf halbem Wege wurde er plötzlich von einem teuflischen Gestank geplagt. Der Gestank war so durchdringend, dass er sich die Nase zuhalten musste. Angewidert  sah er sich nach dem Ursprung dieses fürchterlichen Gestanks um. Da erspähte er in einem Stein dreizehn tiefe Fussstapfen die wie eingemeisselt waren. Verängstigt durch die unheimlichen Begebenheiten wollte der Priester schnell weiter zur Kirche, doch da sprang ihm der boshafte Teufel in den Weg und sprach: „Hier sollst du nicht mehr weiterkommen ausser du gestattest mir als Dämon in eine Ehebrecherin einzufahren.“ „Niemals sollst du die Erlaubnis erhalten eine arme Frau zu quälen, es soll in Gottes Hand liegen der Frau eine gerechte Strafe zukommen zu lassen, sofern sie ein solches Verbrechen denn Tatsächlich begangen haben sollte. Er allein hat das Recht zu entscheiden wer die Gebote missachtet hat, und es liegt in seinem Ermessen das entsprechende Urteil zu fällen!“ Entschlossen seinen Weg weiter zu gehen begann der Pfarrer einen erbitterten Kampf. Er holte ein goldenes Kreuz aus seiner Manteltasche und streckte es dem Teufel entgegen. „Vater“, rief er, „heilige diesen Boden, sodass nur mehr würdige Wesen ihn zu betreten vermögen. Heilige ihn damit ich meinen Weg fortsetzen kann um den gläubigen Christen ihre Predigt zu schenken. Gib mir die Kraft dieses blutrünstige Wesen der Menschheit fernzubringen!“ Lange versuchte sich der Teufel zu wehren doch schliesslich musste er aufgeben. In seinem Zorn sprang er über den Weg und glitt mit seinem feurigen Gesäss über einen Stein. Daraus entstand eine  Traufe die bis heute zu sehen ist.

Irina Bregy

Quelle:
  • Volkserzählungen aus dem Wallis

Teufelstritte

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