FeldarbeitWiesen / WeidenBewässern

Hüoterhüüs

[Hieterhaus]

Hüterhaus: Hieterhüss, Hieterhiischi: Kleine Notunterkunft (Abri) entlang einer Wasserleitung, die dem Wasserhüter (Wasserhieter)  bei Arbeiten an der Wasserleitung oder Kontrollgängen zwischendurch diente, direkt an der Wasserleitung zu übernachten. Während der Vegetationsphase war eine kontinuierliche Bewässerung im Wallis unabdingbar, deshalb wurde der Posten des Wasserhüters geschaffen, der für den ungestörten Bewässerungsbetrieb zu sorgen hatte. Da aber die Wasserleitungen oft sehr lang waren (bis zu 40 Kilometer), baute man ihm an wichtigen Stellen eine kleine Notunterkunft.

Es folgt eine Schilderung des Wasserschlegels aus F.G. Stebler: Ob den Heidenreben, Zürich, 1901 aus Visperterminen:

Oben am Hiotertschuggen, 1593 m, (Visperterminen) mitten im Walde, hütet der getreue Wächter das Wasser Tag und Nacht, wo er in den Ruhestunden in dem einfachen Holzhüttchen aus dem Jahre 1761 Unterkunft findet. Derselbe muss ein gutes Hoit (Haupt) haben, d. h. schwindelfrei sein, da er bei stockfinsterer Nacht sowohl, wie am stürmischen Tage den Leitungen entlang gehen muss, um kleine Mängel auszubessern.               

Der Hüter muss nicht nur frei sein vom Schwindel, sondern auch frei von andern Pflichten, und es muss ihm an seinem Leben wenig gelegen sein, denn jeden Tag, mag das Wetter sein wie es will, muss er diese Strecke von 2  Stunden bis ins Nanztal und ebensoviel zurück ablaufen, wo er an den meisten Stellen fast auf jeden Schritt und Tritt zu Tode fallen kann, wenn er auf der Ganglatte ausgleitet.

Volmar Schmid, 6. 12. 2010
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