Treichel
[Kuh-, Schaf- oder Ziegenglocke]
Chüe-, Schaaf-, Geisstriichja, Schälla; eine schöne Treichel war nicht nur der Stolz des Bauern, sondern auch der entsprechenden Kuh. Ursprünglichwar die Treichel wichtig, um das Vieh zu erkennen (ein einigermassen musikalischer Bauer erkannte seine Treicheln von weitem); später wurden sie immer mehr zum Schmuck- und Liebhaberobjekt. Stolz wurden die Kühe zum Alpauf- und Alpabzug mit den mächtigen Glocken, der dunkel tönenden Bannjeri "Rundglocke", der leicht scheppernden Glogga/Triichja "viereckige Blechglocke" oder der hell klingenden Schälla, "Schelle" behängt und ihre Hörner geschmückt.
Verschiedene Kuhglocken, Ausserber, VS, CH;
Quelle: Maurus Schmid
Alpabzug mit schön geschmückter Treichelkuh
Das Walliser Schwarznasenschaf hat inzwischen soviel Wolle, dass man die Treichel fast nicht mehr sieht. In neuerster Zeit zieht man den Schafen (und teilweise auch den Kühen) nur noch selten Treicheln an.
Treicheln eignen sich vorzüglich als Geschenke oder als Preise
Treichel
Verschiedene Kuhglocken, Ausserber, VS, CH;
Quelle: Maurus Schmid
Je mehr die Schafzucht für viele zum Hobby wurde, um so mehr stieg auch der Wert einer guten, alten Schaaftriichja. So habe ich persönlich von einem Preis bis zu 2000 Fr. für eine Chranztriichja "Kranztreichel, - wobei der Kranz ein bestimmtes Giesserzeichen war" - gehört.
Besonderen Schmuck erfährt der Treichelriemen, Triichilriemo; durch ihn wurde die Kuhtreichel immer mehr zu einem Ojekt für Geschenke bei Jubiläen oder als Preise für Stechfeste oder Ringkämpfe, Schwingu.