Handwerk und Tätgkeiten

Hiirt

[Hirt. Alphirt]

Der Hirt ist der Hüter des Viehs, männlichen oder weiblichen Geschlechts. Für diese Arbeit wurden die Schulkinder herbeigezogen. Da man nur sechs Monate Schule hatte (2. November - 30. April) konnte man die Kinder in der Weidephase des Viehs als Viehhüter einsetzen; im Frühjahr und im Herbst wurde diese Tätigkeit ums Dorf herum, dann in der Voralpe und im Hochsommer in der Alpe ausgeführt.

Der Hirt ist der Hüter des Viehs, männlichen oder weiblichen Geschlechts. Für diese Arbeit wurden die Schulkinder herbeigezogen. Da man nur sechs Monate Schule hatte (2. November - 30. April) konnte man die Kinder in der Weidephase des Viehs als Viehhüter einsetzen; im Frühjahr und im Herbst wurde diese Tätigkeit ums Dorf herum, dann in der Voralpe und im Hochsommer in der Alpe ausgeführt.

Alphirt oder Alphirtin war eigentlich eine Tätigkeit, die in den Bergregionen des Oberwallis jedes Schulkind mindes einmal auszuüben hatte. (Ich selber, Volmar Schmid, 1948, Lic. phil I. war wärend 10 Jahr "auf der Alp" und war davon 5 Jahr als Alphirte tätig).

Die Tätigkeiten des Hirten (auf der Alpe war es meistens eine Gruppe aus Knaben und Mädchen) waren die folgenden: Auftreiben des Viehs (Kühe, Rinder und Kälber) auf die Weide am Morgen, hüten des Viehs, so dass das Gras gründlich und gleichmässig abgeweidet wurde, Zusammenhalten der Herde, Vertreiben von Kleinvieh (Schafe und Ziegen - die wurden auf der Kuhweide nicht zugelassen); Abtrieb des Viehs zurück in den Stall des Stafels, "Handlu" vorbereiten der Kühe zum Melken.

Von den drei Typen von Hirten: Chüehirt oder Veehirt (Kuhhirte), Geisshirt (Ziegenhirt) und Schafhirt gab es bei uns in der Regel nur Vieh- und Ziegenhirt. Die Schafe wurden in der Regel nicht behirtet. Der Posten eines Ziegenhirtes war viel anspruchsvoller als der eines Kuhhirten, darum wurden als Ziegenhirten meisten ältere Knaben eingesetzt. Da die Stellung als Ziegenhirt viel mehr Ansehen bedeutete, haben sich viel Grossen Walliser in ihrer Jugend als Ziegenhirt bezeichnet ("Vom Ziegenhirt zum Hotelier [Cäsar Ritz]; ...zum Bundesrat [Josef Escher]; ...etc.") obwohl sie in Wirklichkeit "nur" die Kühe gehütet haben (vgl. Thomas Plattner, der seine nackten Füsse vor Kälte in die warmen Kuhfladen steckte).

Die Hirten mussten bei jedem Wetter (mit Ausnahme, wenn Schnee lag) mit dem Vieh auf die Weide; manchmal dauerte der mogentliche Aufstieg über ein halbe Stunde und man kehrte erst am Abend mit dem Vieh zurück in den Stafel. Ausgerüstet war mit einem Regenschutz (meisten ein alter Militärmantel, oder eine alte Jacke des Vaters), der Geissla (Geissel) oder Stäcko (Stock), dem Trubhooru (Rufhorn) und einer Zwischenverpflegung (in der Regel Brot und Käse). Oft wurden die jüngeren von den älteren Hirten geneckt bis gequält: eine harte aber wirksame Lebenschule, um sich in einer Gruppe zu behaupten oder durzusetzen. Wie es manchmal zugieng, mag die folgende Anektote belegen: Sagt der älter zum jüngeren Hirt: "Hiitu tiewer ds Spiisji teilu - zeersch näme wer diis und de jede schiis!" Heute wollen wir die Speisen teilen - zuerst nehmen wir deine und dann jeder seine!

Einen ausführlichen Erlebnisbericht von Karl In-Albon als Alphirt auf der Alpe Brischern Ende 40er Jahre finden sie hier.

VS, 23.1.12
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