Mürerhandwärch
[Maurerhandwerk]
Diese Bausstelle zeigt zwei verschiedene Mauertypen: die Steinmauer (Tocken- oder Bruchsteinmauer, Zyklopenmauer etc.)
Alte Maurerwerkzeuge vor allem für den Bau von Trockenmauern: Steinbohrer, Blattenklinge, Bonschotten, Fäustel, Spitzeisen und Meissel.
(Foto: Maurus Schmid)
Sortiment von verschiedenen Maurerkellen.
Mürerhandwärch
Ein Maurer ist ein Bauhandwerker, dessen namensgebende Kerntätigkeit die Erstellung von Mauerwerk ist. Der Maurer ist der Hauptbauhandwerker des Rohbaus. Daher führt er bei kleineren Bauprojekten (Einfamilienhäuser) meist auch Beton-, Stahlbeton, Estrich- und Putz- sowie Abdichtungs- und Entwässerungsarbeiten aus. Im Zuge der fortschreitenden Arbeitsteilung im Bauwesen, haben sich für viele Bereiche des breiten Berufsbilds des Maurers zusätzlich Spezialisten mit engerem Berufsbild entwickelt, die vorwiegend auf größeren Baustellen tätig sind. (vlg. http://de.wikipedia.org/wiki/Maurer)
Bis noch vor fünfzig Jahren gab ist in den Selbstversorgerwirtschaft der Bergdörfer noch keinen Beruf "Maurer", jeder war sein eigener Handwerker, wobei man sich in der Dorfgemeinschaft dann vor allem bei anforderungsreicheren Handwerken wie, z.B. Schuster, Metzger doch spezialisiert hat. Mauern konnte jeder ein bisschen und nur bei Gemeinschaftsarbeiten (z.B. Wasserleitungsbau, Genossenschaftsgebäude, Wegbau oder Lawinenverbauungen) achtete man, das die Fähigeren die Mauer aufrichteten und die Übrigen das Material und die Steine herbeischafften.
Mauern kamen vielfältig zum Einsatz: hauptsächlich waren es Trockenmauern (Terassierungen des steilen Geländes im Acker und Weinbau, Terassierungen der Wiesen, Wasserleitungsbau, Wegebau, Lawinenverbauungen) oder dann Bruchsteinmauern für den Gebäude Unterbau oder den Küchenteil des Wohnhauses.
Da jeder für seine Terassierungen selber verantwortlich war, versuchte auch jeder sein eigener Maurer zu sein; darunter scheint es aber auch recht lausige Handwerker gegeben zu haben, wie die folgende Anektote berichtet. "Ds Dischterruthedi het uff dum Wägg zer Millachra ds stiinuhansch Joosi gitroffu, wa grad derhinder ischt gsii bi der Mittla z undroscht va schiinum Mätti ds Müürli wider üffstellu. Da seit mu ds Dischterruthedi: "He, was machoscht de daa ver an Schwiiarbeit, tüe abu nit a soo pfuschu!" Da git mu ds Joosi zer Antwort: "Du müescht mer sicher nit sägu, wie ni hie soll müüru, das Müürli han i no jedes Jahr sälber üffgstellt!" Theodor aus Dister (Weiler von Ausserberg, VS, CH) ging eines Tage zum Weiler Mühlacker, auf dem Wege traf er Josef, den Sohn des Hannes seinerseit Sohn der Stina, der eben dabei war zu unterst seiner Wiese bei der Mittla (Suon in Ausserberg) das Terassenmäuerchen wieder aufzurichten. Da rief Thedor ihm zu: "He was machst du den da für eine Pfuscharbeit!" Da gab ihm Josef zur Anwort: "Du musst mich nicht belehren, wie ich dieses Mäuerchen aufstellen soll, das richte ich schliesslich jedes Jahr selber wieder auf!"
Volmar Schmid, 7. 10. 08
Weiter Informationen
- http://de.wikipedia.org/wiki/Maurer
- http://www.berufe-lexikon.de/berufsbild-beruf-maurer.htm http://www.berufsberatung.ch/dyn/1199.asp?id=2931&search=Maurer&searchabc