Chrippa
[Krippe in der Weihnachtszeit]
Den ursprünglichsten Weihnachtsbrauch stellt die Tradition des Krippenspiels dar, das die Weihnachtsgeschichte anschaulich nachgestaltet. Um sie versammeln sich die Familienmitglieder am Weihnachtsabend und gedenken der Geburt Christi. Die Geschichte der Weihnachtskrippe, die heute selbstverständlicher Bestandteil des katholischen Weihnachtsfestes ist, begann wohl schon im 13. Jahrhundert, und die Krippe ist im Gottesdienst lokal wohl schon im 11. Jahrhundert verwendet worden. In der Burgkapelle Hocheppan bei Bozen wurde um das Jahr 1200 die Geburt Jesu Christi erstmals im deutschsprachigen Raum dargestellt. Die Darstellung gipfelte dann in der Weihnachtsbescherung vor Krippe und Weihnachtsbaum. vgl. Wikipedia

Hauskrippe von Sepp und Rosmarie in Ried-Brig (CH)
Chrippa
Der Stolz jeder Familie war die eigene Krippe, und da wurde mit Hilfe von Kisten, Schachteln, Packpapier (Krippenpapier = Chrippupapiir, mit Maromo- oder Felsmuster bemaltes Packpapier), Moos, Kies und Sand ganze Landschaften in die Stube gezaubert. Das Hauptgebäude war naltürlich der Stall zu Betlehem, besonders beliebt war dafür an Holetsch, ein ausgehöhlter (ausgefaulter) Wurzelstrunk. Im Stall wurde das Christkind, Maria und Josef und natürlich der Esel und der Ochse dargestellt. Vor dem Stall kamen natürlich die Hirten; ihre Schafe (und Ziegen, und Hirsche, und Rehn und Hunde ...) blieben in der Landschaft verteil. Langsam näherten sich auf einem kunstvollen Wege (über Brücken und manchmal durch Tunnels) an kunstvollen Ziehbrunnen vorbei die heiligen drei Könige. Für die Kinder war es eine ehrenvolle und wichtige Aufgabe, diese drei Könige jeden Tag ein Bisschen näher an die Krippe heranzurücken, so dass sie dann auch tatsächlich am Dreikönigstag (6. Januar) das Christkind erreichten.
Die Krippe wurde am 24. Dezember aufgestellt und in der Regel direkt nach Dreikönigen (6. Januar) wieder abgebrochen
Früher hatte man werktags bis zum 24. 12. abends Schule und am 26. 12. begann sie schon wieder, es war also klar, dass auch im Schulzimmer eine Krippe stand. Ebenso gab es auch in der Kirche eine Krippe.
Volmar Schmid, 30. 11. 2010
D Chrippa üfstellu
Sobald man wusste, wer „ds Chrischinli“ war, durfte man beim Aufbau der Krippe mithelfen. Das Moos, das zur Oberdeckung des über Kisten und Kartons gezogenen Papiers verwendet wurde, holte man noch vor dem Schneefall im Wald und lagerte es im Keller. Das Anlegen von Strässchen für die Drei Könige, das Anordnen von Weiden und einem Rastplatz mit Bächlein und Feuerstelle für die Hirten und ihre Herde und die mit Batterien betriebenen elektrischen Installationen förderten die Vorstellungskraft und die handwerkliche Fingerfertigkeit. Natürlich gehörte es zur Gepflogenheit, während der Weihnachtszeit bei den Nachbarn die Krippen anzuschauen und sich dabei auch neue Ideen zu holen.