Auf den Spuren der Walser

Grundsatzfrage

Warum ausgerechnet die Walser?

«Tütsche Lüt» in den Alpen

Es begann in Graubünden. Vor mehr als 500 Jahren stiessen historisch interessierte Reisende mitten im rätoromanischen Siedlungsraum auf Sprachinseln, bewohnt von Leuten, die «noch hüt by tag guot heyter tütsch redend», wie der Glarner Chronist Ägidius Tschudi Ende der 1530er Jahre schrieb. Man hielt diese für deutschsprachige Lepontier, die lang vor den Romanen in den Alpen gewohnt hätten, und noch im 19. Jahrhundert wurde über die Herkunft dieser deutschen Leute, die man jetzt Walser nannte, gerätselt. Urkundenfunde und die Sprachforschung haben im 20. Jahrhundert aber Klarheit geschaffen:

  1. Alle Walser stammen ursprünglich aus dem Oberwallis.
  2. Die Walser spielten bei der Besiedlung der Zentralalpen eine wichtige Rolle.

Warum ausgerechnet die Walser?

Weil ihre Vorfahren, die um das Jahr 1000 aus dem Berner Oberland ins Oberwallis eingewandert waren, bewiesen hatten, dass bisher nicht oder nur temporär genutzte Gebiete ganzjährig zu bewohnen und zu bewirtschaften waren. Den klimatischen Bedingungen entsprechend, richteten sie ihre Wirtschaft auf Viehzucht, Milchverarbeitung und Getreidebau aus. Im Zuge dieser Urbarisierung wurde das Oberwallis zu einer deutschen Sprachlandschaft. Die Leistung dieser Leute sprach sich natürlich auch unter den im Alpenraum begüterten Feudalherren herum, und ihr Netzwerk bildete auch das Rückgrat der Walserwanderungen und der Walser Ansiedlung in Gebieten, die teils nur temporär genutzt, teilweise aber schon von Romanen bewohnt waren.

VS, 21.9.11
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