Landschaft Davos
Streifzug durch die Walsergebiete.
Davos ist die andere rätische Walser Stammkolonie. Die Walser dürften um 1280 in der Landschaft Davos aufgetaucht sein. Im Jahre 1289 übergab Hugo II. von Werdenberg im Namen der minderjährigen Söhne Walters V. von Vaz «Wilhelm ammen und seinen gesellen – die sich nach einer Probezeit zum Bleiben entschieden hatten – daz guot ze Tavaus ze rechten lehen». Im Brief sind die Rechte und Pflichten der unter Führung des Ammanns Wilhelm stehenden Siedler aufgeführt. Es heisst: «Dasselbig Guot söllend si ewigklich (auf alle Zeiten) besizen. Und wenn sie ihren Zinß verrichtend, so sind sie frey und habend mit nieman nüdt ze schaffen...»
Lehenbrief der Landschaft Davos vom 31. August 1289
Burg Belfort.
Seit 1222 war die Burg Eigengut der Freiherren von Vaz. Hier residierten, strategisch günstig zwischen ihren Besitzungen im Prättigau, in Davos und im Rheinwald, die Vazer. Im 15. Jahrhundert walteten dann Davoser Walser aus der Landammann-Dynastie Beeli als Burgvögte.
Wappen des einflussreichen Davoser Geschlechts Beeli, das sich auf Wilhelm den Ammann als Stammvater beruft.
Walser Rodungsinsel im Churwaldnertal
Landschaft Davos
Lehenbrief der Landschaft Davos vom 31. August 1289
Und weiter lesen wir: «Wer in das thal komt, der hat denselben Schirm», geniesst den gleichen Schutz und Status wie die Mitglieder der Siedlergemeinschaft. Schon früh nahmen die Walser also Zuzüger in ihre Gemeinschaft auf. Dass es sich bei Wilhelm und seinen Leuten um Walliser handelt, sagt die Urkunde nicht. Es wird aber durch einen von Donat von Vaz mitunterzeichneten Lehensvertrag von 1300 aus Praden im Schanfigg bestätigt, wo sich zwei Walliser nach dem Recht der Walliser von Davos belehnen. liessen
Davos lieferte Siedler an Klosters, Mombiel, Schlappin, St. Antönien, Furna und Valzeina im Prättigau, an Wiesen und Schmitten im Albulatal, an Arosa, Langwies, Fondei, Sapün, Tschiertschen und Praden im Schanfigg und an Churwalden.