Auf den Spuren der Walser

Walsersippen

Walsersippen auf Wanderschaft.

In den Ansiedlungs-Urkunden im rätischen Osten erscheinen die Auswanderer als Walliser oder Walser. Allmählich setzte sich die aus Walliser gekürzte Form Walser durch. Auch die Walserforschung macht sich diese Unterscheidung zu Nutzen: Als Walliser bezeichnet sie die Nachkommenschaft der im Lande Wallis gebliebenen Deutschsprachigen, als Walser die im Hoch- und Spätmittelalter ausgewanderten Walliser samt deren Nachkommenschaft. In den italienischen Walsergebieten fasste die Bezeichnung «Walser» erst in den 1970er Jahren mit der Entdeckung des Walserbewusstseins Fuss.

Die Walser waren als Sippen- und Familienverbände unterwegs, und die Wanderungen erfolgten in mehreren Schüben. Grössere Züge wurden vermutlich von einem mit den Gegebenheiten des Alpenraums vertrauten Führer geleitet. Mit einer Völkerwanderung, die ja einen Massenaufbruch voraussetzt, hatten die Walserwanderungen nichts zu tun. Obwohl die Walserwanderungen in die Zeit des Übergangs von der Kleintier- zur Rinderhaltung im Alpenraum fielen, dürften die Auswanderer kaum mehr als ein paar Geissen und Schafe mitgeführt haben, denn am Anfang des neuen Lebens stand ja das Roden der Wälder und die Gewinnung von Kulturland.

Die Eckpunkte des Walser Siedlungsraumes bilden: Les Allamands bei Morzine im französischen Chablais im Westen, Issime-Eischeme im valdostanischen Lystal im Süden, das ins Tirol vorgeschobene Galtür im Osten und das vorarlbergische Kleinwalsertal im Norden. Das Siedlungsgebiet erstreckt sich über mehr als 300 km Luftlinie.

 VS, 21.9.11
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