Hüüsu
[Wohnen]
Orte: die Walliser Bergbauern waren Nomaden, d.h. sie sind im Jahresverlauf mit ihrem Vieh den Futtermöglichkeiten nachgewandert, sie hielten sich je nach Jahreszeit im Dorf, der Voralpe oder der Alpe auf .
Ein weiteres Thema sind die verschiedensten Räumlichkeiten zum Wohnen, Arbeiten oder der Vorratshaltung.
Natürlich sollen auch die (eher spärlichen) Möbel vorgestellt werden.
Mit Ausnahme der Alphütte gabe es keine Mehrzweckhäuser, es gabe Gebäude zum Wohnen, fürs Vieh und für die Vorratshaltung. Alles was mit Gebäude zu tun hat, finden sie im Raum Arbeit unter dem Thema bauen
Hochalpe, Honalpu
Baltschiedertal (VS, CH)
Alpsenn beim Käsen
Er ist der Chef auf der Alpe und hat manchmal bis zu 20 Gehilfen, die er kommandieren und beaufsichtigen muss, seine wichtigste Aufgabe ist aber in jedem Falle das Käsen (Herstellung von Käse)
Senn & Hirte
[Personal in einem Senntum]
In einem Alpbetrieb werden mindestens zwei Älpler benötigt: Der Senn, der die Milchprodukte in der Sennerei verarbeitet, und ein Hirt, der dem Vieh die jeweiligen Weideplätze anweist.
Alpgebäude im Bagnestal (VS, CH) a) Grundriss, b) Vorderansicht, c) Grundriss, d) Querschnitt, Massstab 1:150; Quelle: Zeugen...
Senntum
Grundsätzlich wird die Alp gemeinsam genutzt. Das Weidland gehört der genossenschaftlich organisierten Alpkorporation oder Alpgeteilschaft. Die Kuh- und Alprechte sind in sehr unterschiedlichen Mengen Besitz der einzelnen Alpgeteilen oder Genossenschafter. Die Alpgeteilen können aus einem einzigen Dorf oder aus mehreren Weilern stammen, in einzelnen Fällen sogar aus Nachbargemeinden.
Alpe Brischerru bei Mund (VS, CH)
Alphiirt
[Alphirt]
In diesem Kapitel berichtet Karl In-Albon in urtümlichem Walliserdeutsch (Eggerberg) über seine Arbeiten und Erlebnisse als Alphirt auf der Alpe Brischern (oberhalb Mund, VS, CH), zum leichteren Verständnis hat die Redaktion (Volmar Schmid) die Texte auf der rechten Seite ins Hochdeutsche übertragen. Die Schreibweise des Walliserdeutschen wurd nach den Vorgaben des Autors belassen (!).
Küchengeräte: Geschirr und Pfannen; Törbel
Keller mit Tablar und Kartoffelgrube
Chäller
[Keller]
l. kühler, gemauerter (Sockel), meist unterirdischer oder mit Erde überdeckter Vorratsraum für Lebensmittel (Kartoffeln in der Häärpfilgrüeba, Käse auf der Cheesleitra oder Chees- Chällerturo, Eingemachtes auf dem Tabtaar, Wein und Schnaps im Fassji oder der Bomboona, s. u.). Die Walliser waren noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts weitgehend Selbstversorger; da war natürlich ein geeigneter Vorratsraum, an güete Chäller, eine Lebensnotwendigkeit. lm Keller wurden Lebensmittel wie Trochufleisch «luftgetrocknetes Fleisch», Chees «Käse», Gmiess «Gemüse», Häärpfil «Kartoffeln», Wii «Wein» gelagert, die einer gewissen Feuchtigkeit und konstanter Temperatur bedurften. Darum war der Keller meistens ganz in die Erde (Bergseite) gebaut und man beliess den Boden roh (Landbodo).
Grundriss eines Alpstalls
Grafik: Volmar Schmid
Veestall
[Alpstall]
Alpstall; vgl. Stall, Veestall, Schmallveestall; der Stall bestand in den meisten Alphütten aus zwei getrennten Räumen: dem Viehstall, Veestall, für das melkfähige Grossvieh und dem Kleinviehstall: Schmallvee-, Chleiveestall, der für die einzelnen Tiergattungen in verschiedene Abteile, Chromo, unterteilt war: Geiss-, Schaaf-, Schwii-, Hännustall. An vielen Orten trennte man aber ganz streng zwischen Kuh-, Schaf-, Ziegen- und Rinderalpe. Nur die melkfähigen Kühe wurden in den Stall gebracht, Schafe, Ziegen und Rinder liess man frei laufen.
Das WC bestand aus einem einfachen Brett, in das zwei runde Löcher geschnitten wurden, der Ausschnitt wurde als Deckel verwendet. Da die "Herren der Schöpfung" noch nicht gewohnt waren, im Sitzen zu pinkeln, hat man für sie im Boden extra ein Loch ausgeschnitten, so konnte vermieden werden, dass das ganze Brett verpinkelt war. Grafik: Volmar Schmid