Feezucht
[Viehzucht]
Feerassä
[Viehrassen]
Die wichtiste einheimische Viehrasse ist sicher die Eringerrasse, daneben gibt es aber auch noch etwas hellere und kleinere Evolener Rasse; Oberwallis waren vor allem das Simmentaler Fleckvieh im westlichen und das Braunvieh im östlichen Oberwallis vorhanden.
Eringerherde auf eine Alpe im Wallis
Evolener Rind
Simmentaler Fleckvieh
Der Viehkörper:
Quelle: Rübel, S. 16
Fehchörper
[Viehkörper]
Der Bauer hat sein Urteil über vorteilhafte und minderwertige Körperformen und Körpereigenschaften nicht an Hand einer Punktierkarte gebildet. Jahrelanger Umgang und Erfahrung mit den Tieren haben seinen Blick so geschult, daß er die Beschaffenheit jedes Körperteils im Hinblick auf die geforderte Funktion kundig einzuschätzen weiß.
D'Brunscht vam Rindfeh
[Die Brunst beim Rindvieh]
Eine Kuh kann nur belegt werden, wenn sie brünstig: uriewigi, riitigi, stierigi, rindrigi ist.
Begattig und Trächtigcheit
[Begattung und Trächtigkeit]
Wenn die Brunst am Abflauen ist, soll man das weibliche Tier zum Stier führen ga ferggu. Dem Stier bringt man als Entgelt eine Hand voll Salz a Hampfleta Salz mit. Ein Pfiff des Bauern, etwa begleitet vom Ruf juks ks ks oder niaks ks ks, genügt, daß der Stier aufsitzt springt. Nach dem Sprung läßt man die Kuh etwa 15 Minuten lang stehen. Man muß verhindern, daß sie einen Buckel macht an Puggil macht und den Samen zurückgibt. Zu diesem Zwecke ergreift man ein Stück Haut am vordern Kreuz oder schüttet kaltes Wasser über den Bücken, dann streckt sich die Kuh. Mitunter bekommt sie 'Druck' Druck in. oder 'Brand' Munibrant. Dem wird vorgebeugt, indem man der Kuh 'Schnaps einlöst' Schnaps ileeschtt, Eier eijar, Kartoffeln oder einen Frosch eingibt und Eiszapfen, Iischcherze in die Scheide stößt.
Beginn der Geburt, zuerst erscheint die Fruchtblase;
Quelle: www.bergwaldhof-1.de/221201.html
Frischgeborenes Kalb wird von seiner Mutter beleckt
Ds'Nöigiborna
[Das Neugeborene]
Am Neugeborenen wird untersucht, ob das Abreißen der Nabelschnur keinen Nabelbruch Nabilbruch verursacht hat; ansonst muß man den Nabel Nabul mit Milchschaum waschen und mit einem in Baumharz getränkten Lappen Pächtüech umwickeln, fääschschu.
Viehlager
(Quelle. Volmar Schmid)
Brichlu iner Schiir und im Stall
[Arbeiten in Scheune und Stall]
Das Vieh wurde in früheren Zeiten nur in der Nacht oder in den Wintermonaten im Stall gehalten, dabei fielen einige wenige aber tägliche und zum Teil zwei Mal tägliche Arbeiten an, auf die ich hier kurz eingehen möchte.
Kuhkette:
der rechte Teil wird um den Hals der Kuh geschlungen, der linke durch die Futterkrippe gezogen und das Eisen Quergestellt.
Chrissu in Zermatt (VS)
Da das Stroh nicht den ganzen Bedarf an Trichchni deckte, sammelten die Leute im Frühjahr oder im Herbst die abgefallenen Nadeln der Lärchen und Arven. Im Mai war der Waldboden meist genügend getrocknet, so konnten die Leute in den Wäldern das Chris sammeln. Sie taten das bei aufgehendem Mond und verwendeten dazu einen kleinen Eisenrechen. Das gesammelte Chris schichteten sie unter einer Arve zu einem Haufen auf, so war es besser gegen Regen und Schnee geschützt…..
Frau beim "Chrissu"
Chrissu in Safien (Gr)
In Safien kannten wir das Sammeln von Chrissnadeln, allerdings nur in einem sehr beschränkten Umfang, vor allem dort wo das private Weideland in den Wald hineinging und das Vieh in einem angrenzenden Stall eingestallt wurde.