Andermatt (Januar 1951)
Lawinenkatastrophe
Die Geisstallawine im Dorfkern von Andermatt (UR). (Photopress-Bilderdienst Zürich)
Andermatt (Januar 1951)
Die Geisstallawine im Dorfkern von Andermatt (UR). (Photopress-Bilderdienst Zürich)
Die Gegend um Andermatt wurde besonders schwer getroffen. als besonders gefährdet galten das Kasernenareal, der Westausgang des Dorfes sowie die Gegend um die Mühle. Am 20. Januar gegen 13.45 Uhr stürzte die Geisstallawine von den Steilhängen östlich des Bannwaldes herunter und drang bis in den Dorfkern von Andermatt vor. Diverse Gebäude und Ställe wurden zerstört, so auch das 400 Jahre alte Hotel 3 Könige.
Ein ausserordentlich grosser Lawinenabgang ereignete sich nur wenige Stunden später (gegen 18.00 Uhr) am oberen Rand des Verbau- und Aufforstungsgebietes Kirchberg. Die Schneemassen fegten gegen das Kasernenareal, zerstörten acht Militärgebäude, beschädigte sieben weitere und verschütteten die Gotthardstrasse sowie die Linie der Furka-Oberalp-Bahn.
Auch in Richtung Oberalp gingen zahlreiche grosse Lawinen ab. So wurde das Hotel Oberalpsee wahrscheinlich am 20.Januar von einer Lawine vom Pazzolastock her verschüttet.
Matheo Egel
Quellen:
- ( Daten entnommen aus Walter Ammann et al.: Lawinen. Birkhäuser Verlag, 1997)
- Laternser Martin, Walter J. Ammann:Der Lawinenwinter von 1951 und seine Auswirkungen auf den Lawinenschutz. In: Pfister, Christian (Hrsg.): Am Tag danach. Zur Bewältigung von Naturkatastrophen in der Schweiz 1500 - 2000. Bern, Stuttgart, Wien: Haupt Verlag 2002, S. 153-169.