Lowwischutz
[Lawinenschutz]
Lawinenschutz Galtür
Typische Lawinenverbauung
Trockenmauern gegen Lawinen
Kirche Oberwald mit Schutzkeil
Kirche Frauenkirch (GR)
Lowwischutz
Lawinenschutz Galtür
Der Schutz vor Lawinenniedergängen wurde auch in den Walsergebieten immer wichtiger. Im Goms wurden beispielsweise bei älteren Bäumen, die man fällte, Strünke stehen gelassen, welche die Lawinen zurückhalten sollten. Dazu hat man im Verlaufe der Zeit in den Abbruchstellen Verbauungen vorgenommen. Diese Verbauungen bestehen grösstenteils aus Trockenmauern, die quer zum dem Hang entlang geführt werden, wo die Lawine gewöhnlich losbricht. Zum Teil gibt es lange Pfahlreihen, die am Rand einer künstlich angelegten horizontalen Terrasse eingeschlagen werden. Hinter den Mauern werden dann Lärchen, Fichten und Arven gepflanzt, damit mit der Zeit der Wald die Schutzrolle übernimmt.
Diese verschiedenen Formen der Lawinenverbauungen sind in Walsergebieten weit verbreitet.
In der Gemeinde Oberwald beschädigte 1720 eine Lawine die neu erbaute Kirche. Das Turmdach und die Sakristei wurden dabei zerstört. Seitdem schützt ein bis zum Dachgiebel reichender Lawinenabwurf aus Trockengemäuer die Kirche vor Lawinen. Am 20. Januar 1951 wurde Oberwald von drei Lawinen eingeschlossen. 18 Stück Vieh fanden dabei den Tod und viel Schutzwald ist umgelegt worden. In der Folge entstand der Schutzdamm östlich des Dorfes, und man baute viele Verbauungen zur Verhinderung der Anbrüche.
Ursprünglich bestand diese Mauer aus zwei nach oben sich zu einem spitzen Winkel vereinigenden Mauern (∆). Dieselben wurden aber von den Lawinen eingedrückt. Man machte infolgedessen innen eine Quermauer, so dass der Abwurf im Grundriss die Form eines A besass. Auch diese Konstruktion erwies sich als zu wenig solid, so dass die Mauer jetzt ganz massiv ist.
Eine ähnliche Vorgehensweise ist auch aus Galtür bekannt. Obwohl die Galtürer durch die jahrhundertelange Auseinandersetzung mit der Natur sehr exakt die Grenzen des besiedelbaren Raumes erkannten, wurden bereits im 17. Jahrhundert die ersten Schutzmauern gegen Lawinen errichtet. Die Kirche im bünderischen Frauenkirch bei Davos, ein Bau aus dem 14. Jahrhundert, welcher "unserer lieben Frau" geweiht ist, erhielt vermutlich im 16. Jh. ebenfalls einen Spaltkeil als Schutz vor Lawinen.
Die Walser sind seit jeher von Lawinenniedergängen heimgesucht worden und der Schutz vor dem "Weissen Tod" gehört zu den wichtigen Massnahmen der Walserkolonien.
Matheo Eggel
Quellen:
- Zinsli, Paul: Walser Volkstum, Erbe, Dasein, Wirkung , Chur 7. Auflage 2002.
- Stebler, F.G.: Das Goms und die Gomser. Zürich 1903.
- Hoppeler, Robert: Beiträge zur Rechtsgeschichte der Talschaft Savien im Mittelalter, Chur 1908.
- http://www.tujetsch.ch/xml_1/internet/de/application/d78/f82.cfm (18.03.2007)
- http://www.walser-alps.eu/walser.regionen/tessin (18.03.2007
- http://www.geschichte-tirol.com/ortsgeschichte/bezirk-landeck/galtur-163.html (17.03.2007)
- http://lawinen.nweb.ch/p02.html (18.03.2007)
- http://lawinen.nweb.ch/geschichte.html (18.03.2007
- www.wsl.ch).(18.03.2007
- www.oberwald.ch (19.03.2007).
- www.galtuer.gv.at/l-gzpl.htm
- www.gemeide-davos.ch/.../fotogalerie/10.jpg (19.03.2007).