Bruderschaften
Beispiel der Pfarrei Naters, CH, VS
Bruderschaften (am Beispiel der Pferrei Naters, CH, VS) waren körperschaftlich errichtete Vereine, die neben Werken der Frömmigkeit und Nächstenliebe auch zur Bereicherung des Gottesdienstes beitrugen, z.B. durch besondere Andachten, Messen, Wallfahrten und Prozessionen.
Hinter dem Allerheiligsten reihen sich die verschiedenen Bruderschaften mit ihren Fahnen, Schärpen und Abzeichen ein
Bruderschaften
Hinter dem Allerheiligsten reihen sich die verschiedenen Bruderschaften mit ihren Fahnen, Schärpen und Abzeichen ein
Die meisten Bruderschaften betätigten sich auch karitativ und verteilten an ihrem Patronatstag Spenden an die Bedürftigen. Eine Reihe von Bruderschaften entstand aus dem Gedanken, dass die Seelen der Dahingeschiedenen vor ihrer Aufnahme in die ewige Seligkeit noch der fürbittenden Hilfe der Lebenden bedürfen.
Die Urkunden von Naters berichten von 16 verschiedenen Bruderschaften, deren Tätigkeiten zum Teil schon in früheren Jahrhunderten, zum Teil aber erst in den 1950er-Jahren aufhörten. In der Pfarrei Naters bestanden nachstehende Bruderschaften:
- Die Bruderschaft des hl. Theodul in Blatten.
- Die Bruderschaft vom Heiligen Geist.
- Die Bruderschaft des hl. Mauritius.
- Die Bruderschaft des hl. Sebastian.
- Die Bruderschaft Allerseelen.
- Die Bruderschaft der Geistlichen, auch "Goldene Bruderschaft" oder "Herrenbruderschaft" genannt.
- Die Bruderschaft der "Sieben Zeiten" oder der "Sieben Stunden".
- Die Bruderschaft des Hl. Johannes in Birgisch.
- Die Bruderschaft vom Heiligsten Altarsakrament oder Sakramentsbruderschaft.
- Die Skapulierbruderschaft Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel. (mehr)
- Die Rosenkranzbruderschaft.
- Die Gut-Tod-Bruderschaft.
- Die Herz-Jesu-Bruderschaft.
- Die Herz-Jesu-Ehrenwache.
- Die Christenlehr-Bruderschaft
- Das Gebetsapostolat.
vgl. Erwin Jossen. Naters. Das grosse Dorf im Oberwallis. Rotten Verlag, Visp, 2000, S. 672 ff.
Die meisten dieser Bruderschafte haten ihre eigenen Kleidungsmerkmale (Skapulier), ihre Abzeichen, Medaillen oder Fahnen, die sie an ihren Festtagen, bei Prozessionen oder vor allem an Fronleichnahm in der Öffentlichkeit zeigten.
Naters war eine sehr grosse Pfarrei, darum die Vielzahl der Bruderschaften, aber auch in kleineren Dörfern gabe es bald einmal 10 verschiedene Bruderschaften, wie das Beispiel von Staldenried (CH, VS) zeigt.
VS, 15. 2. 12